Am 27. Februar 2025 kam es zu einem dramatischen Vorfall vor dem Landgericht in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen. Inmitten eines laufenden Prozesses wurde ein Schusswechsel ausgelöst. Dabei wurden vier Personen, darunter der Vater (63) und der Bruder (25) des Angeklagten, zum Teil lebensgefährlich verletzt. Die Polizei ist bereits auf der Suche nach Berat Nimani, dem mutmaßlichen Schützen, der in diesem Zusammenhang als dringend tatverdächtig gilt. Berat Nimani wird beschuldigt, Rache für den Mord an seinem Bruder Besar Nimani (38) zu nehmen, der ebenfalls in der Bielefelder City erschossen wurde und eine Frau sowie drei Kinder zurücklässt.
Der Mordprozess gegen den mutmaßlichen Täter, Hüseyin A. (34), begann kürzlich und sollte der Klärung der Hintergründe von Besar Nimanis Tod dienen. Laut Ermittlungen könnte es sich um eine Vergeltungstat handeln. Besar und Berat Nimani betrieben gemeinsam einen Kiosk, in dem angeblich Drogen verkauft werden sollten. Besar Nimani lehnte diesen Weg jedoch ab, was zu Konflikten in der Familie führte. Es wird berichtet, dass er sogar ein Familienmitglied der gegnerischen Seite verprügelt hatte, nachdem er sich bedroht gefühlt hatte und Anzeige wegen Stalkings erstattet hatte. Dieses Verfahren kam jedoch nicht in Gang, da er kurz darauf erschossen wurde.
Flucht des Verdächtigen
Die Polizei hat einen Haftbefehl gegen Berat Nimani wegen vierfachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erlassen. Trotz intensiver Suche konnte die Flucht des Verdächtigen bisher nicht gestoppt werden. Es ist bekannt, dass Nimani bewaffnet ist. Deshalb wurde die Öffentlichkeit dringend gewarnt, ihn nicht anzusprechen. Hinweise zu seinem Aufenthaltsort können an die Mordkommission der Polizei Bielefeld unter der Telefonnummer 0521/545-0 gegeben werden.
Der vorab für morgen geplante Verhandlungstag im Mordprozess wurde infolge dieser Umstände abgesagt. Berat Nimanis Rechtsanwalt, Peter Wüller, teilte mit, dass sein Mandant plant, sich in den kommenden Tagen der Polizei zu stellen und seine Unschuld beteuert.
Die Ermittlungen zu dem Vorfall sind Teil einer größeren Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), die regionale und überregionale Kriminalität erfasst. Diese Statistiken sind entscheidend für die Prävention und Bekämpfung von Kriminalität. Obwohl die PKS zahlreiche Daten zu Tatverdächtigen und Fällen liefert, bleibt das Dunkelfeld, sprich nicht gemeldete Straftaten, unberücksichtigt. Dieses Phänomen ist in Bielefeld und vielen anderen Städten ein attraktives Thema für die Polizei und die Öffentlichkeit.
Der Fall von Berat Nimani und die sich zuspitzende Situation zeigen die Komplexität von Familienkonflikten und deren Auswirkungen auf die gesellschaftliche Sicherheit. Gefahr und Bedrohung in der eigenen Nachbarschaft müssen sowohl von den Behörden als auch von den Bürgern ernst genommen werden.