Am 4. Februar 2025, in Bonn, Nordrhein-Westfalen, fand eine bedeutende Kundgebung mit etwa 1.000 Beschäftigten des öffentlichen Dienstes statt. Diese Demonstration war Teil der Warnstreiks, die auf bessere Arbeitsbedingungen abzielen. Der Anlass für die Proteste war das Fehlen konkreter Angebote seitens der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde, die in Potsdam stattfand. In den kommenden Wochen sind zusätzlich zwei weitere Runden der Tarifverhandlungen vorgesehen, auf die die Gewerkschaften dringlich hoffen.
Die Versammlung wurde stark von Vertretern der Gewerkschaften geprägt. Sandra van Heemskerk, die Vorsitzende der komba nrw, verdeutlichte die Notwendigkeit, den öffentlichen Dienst zu stärken. Christian Dröttboom, Vorsitzender des komba Ortsverbands Bonn/Rhein-Sieg, betonte die Forderung nach fairer Bezahlung, die den Herausforderungen der aktuellen Zeit gerecht werden muss. Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, forderte zudem eine unbefristete Übernahme nach erfolgreicher Berufsausbildung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Forderungen der Protestierenden
Die zentralen Forderungen, die während der Kundgebung laut wurden, umfassen ernstgemeinte Wertschätzung für die Angestellten, die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu erhöhen und die Beschäftigten zu entlasten. Diese Forderungen spiegeln die Anliegen wider, die Verdi, eine der maßgeblichen Gewerkschaften, ebenfalls forderte. Verdi kämpft für eine Erhöhung der Gehälter um 8 % oder mindestens 350 Euro monatlich sowie für höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Auch die Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich sowie die Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“ zur Steigerung der Zeitsouveränität stehen auf der Agenda.
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst nehmen in den nächsten Tagen an Fahrt auf. So sind am gleichen Tag, dem 4. Februar, auch in Städten wie Kehl, Heilbronn, Karlsruhe, Ostfildern, Nürtingen und Kirchheim/Teck entsprechende Aktionen geplant. Diese Streikbewegungen sind ein direktes Ergebnis der vermeintlich unzureichenden ersten Verhandlungsrunde, die am 28. Januar stattfand. Verdi hatte bereits für den 24. Februar eine erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis vertagt, was zu den derzeitigen Protesten führte.
Details zu den Tarifverhandlungen
Die nächsten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst sind für den 17. und 18. Februar sowie für den 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt. In der Entgelttabelle TVöD Bund 2024 ist eine Erhöhung von 200 Euro sowie 5,5 % für die Beschäftigten vorgesehen, gültig bis Ende des Jahres. Ähnliche Anhebungen und Forderungen sind auch für den Bereich der VKA geplant. Die Gewerkschaft sieht diese Entwicklungen als notwendigen Schritt im Angesicht des anhaltenden Fachkräftemangels. Ulrich Silberbach, der Bundesvorsitzende des Deutschen Beamtenbunds, warnt explizit vor den Gefahren, die dieser Mangel für den öffentlichen Dienst mit sich bringt.
Diese Demonstration ist somit nicht nur ein Ausdruck der Unzufriedenheit, sondern auch der Hoffnung auf eine positive Entwicklung in den anstehenden Verhandlungen. Das Engagement der Beschäftigten zeigt, wie ernst die Lage im öffentlichen Dienst wahrgenommen wird und wie dringlich Veränderungen gefordert werden.
Für weitere Details zur Protestveranstaltung und den aktuellen Entwicklungen in den Tarifverhandlungen besuchen Sie die Artikel von DBB, Staatsanzeiger sowie die Informationen von GEW.