Am 29. Januar 2025 fand der Auftakt der GO-Bio initial Förderung in Bonn statt, bei dem Vertreter der geförderten Forschungsprojekte sowie Berater der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn (UKB) zusammenkamen. Im Rahmen dieser neuen Förderinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden insgesamt sieben innovative Projekte aus Bonn finanziell unterstützt. Jedes dieser Projekte erhält in der Sondierungsphase bis zu 100.000 Euro, um lebenswissenschaftliche Forschungsansätze weiterzuentwickeln und voranzutreiben. Die Förderung richtet sich an Ideen, die sich noch in einem frühen Stadium befinden und ohne konkrete Umsetzungspläne sind. Der Schwerpunkt liegt auf der Übertragung vielversprechender Forschungsergebnisse in die wirtschaftliche Anwendung.
Die geförderten Projekte decken ein breites Spektrum medizinischer Herausforderungen ab. Eines dieser Projekte, das „CervixTest“-Projekt, konzentriert sich auf die Verbesserung des diagnostischen Testsystems für Gebärmutterhalskrebs. Ein weiteres Projekt, „ColdEx“, entwickelt ein Nasenspray, das die antivirale Immunabwehr aktivieren soll. Die Projekte „EpiTher“ und „PearNet“ beschäftigen sich mit der Epilepsie. „EpiTher“ strebt die Entwicklung neuer Wirkstoffe an, um Resistenzbildungen bei antiepileptischen Medikamenten zu vermeiden, während „PearNet“ ein Körpersensornetzwerk zur Überwachung von Epilepsie-Patienten erforscht. Zudem wird im Projekt „Cure4Hair“ an verbesserten Behandlungsansätzen für Haarausfall gearbeitet, und das Projekt „ReRetina“ widmet sich der Herstellung menschlicher Sehzellen zur Erforschung von Netzhauterkrankungen. Des Weiteren arbeitet das Projekt „GestaltMatcher“ an der Entwicklung einer KI, die in der Lage ist, seltene genetische Erkrankungen anhand von Portraitbildern zu erkennen.
Zusätzliche geförderte Projekte
Zusätzlich zu diesen sieben Hauptprojekten hat die GO-Bio initial Förderung auch drei weitere Projekte in der Sondierungsphase identifiziert, die innovative Verwertungsideen und Umsetzungsstrategien entwickeln. Dazu gehört „ImmunoBright“, das am Institut für Experimentelle Onkologie des UKB unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Bald an einem innovativen therapeutischen Ansatz zur Krebsbehandlung arbeitet. Hier liegt der Fokus auf der Nutzung von natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), um die Prognosen und Heilungschancen für Krebspatienten zu verbessern.
Ein weiteres gefördertes Projekt ist „Bone2Gene“. Hier wird Künstliche Intelligenz eingesetzt, um Knochenerkrankungen zu diagnostizieren. Die Leitung obliegt Prof. Dr. Peter Krawitz am Institut für Genomische Statistik und Bioinformatik des UKB, der mit einem Team eine Software entwickelt, die medizinische Bilddaten interpretiert und genetische Krankheiten klassifiziert. Schließlich zielt das „Combinatory Asthma Endotyping Assay“-Projekt darauf ab, eine Testplattform zu entwickeln, die Ärzten hilft, geeignete Antikörpertherapien für schweres Asthma auszuwählen. Dieses Projekt wird von PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich geleitet.
Digitalisierung und Zukunftsaussichten
Die GO-Bio initial ist nicht nur ein wichtiger Schritt für die entsprechende Forschung, sondern steht auch im Kontext der zunehmenden Digitalisierung im Gesundheitswesen. Der Einsatz intelligenter Programme zur Analyse medizinischer Bilddaten und zur Unterstützung der Diagnosen und Therapieplanungen zeigt, wie wichtig Künstliche Intelligenz (KI) in diesem Bereich geworden ist. Deutschland strebt an, Vorreiter im Bereich digitaler Gesundheitsinnovationen zu werden und hat dafür eine umfassende Roadmap erstellt.
Die Bundesregierung hat sich außerdem der Herausforderung gewidmet, Datenschutz und Datensicherheit im Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten sicherzustellen. Der Fokus liegt nicht nur auf der Entwicklung neuer Methoden zur Analyse komplexer Daten, sondern auch auf der Vernetzung deutscher Universitätskliniken und Partner, um die Patientenversorgung zu verbessern. Elektronische Patientenakten sollen bis 2025 an allen deutschen Universitätskliniken verfügbar sein, um die Gesundheitsversorgung durch schnellere Diagnosen und Vermeidung von Doppeluntersuchungen zu optimieren.
Insgesamt zeigt die GO-Bio initial Förderung, wie wichtig die Verbindung von Forschung und praktischer Anwendung ist und wie neue Technologien dazu beitragen können, die Medizin weiterzuentwickeln. Mit einem klaren Fokus auf Innovation und Zusammenarbeit wird der Weg zu einem verbesserten Gesundheitssystem geebnet.
Für detaillierte Informationen zur Förderung und den Projekten besuchen Sie die Seiten von Kabinett Online, Universität Bonn und Gesundheitsforschung BMBF.