Hannover und Bonn stehen aktuell im Mittelpunkt der internationalen Bemühungen um Frieden und Abrüstung. Am 21. März 2025 fand eine bedeutende Veranstaltung unter dem Thema „Frieden schaffen in Zeiten geopolitischer Spannungen“ statt, bei der Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner als Hauptredner auftraten. Die Veranstaltung zog zahlreiche Teilnehmer an und wurde live gestreamt, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Videobotschaft von Kazumi Matsui, dem Bürgermeister von Hiroshima und Präsident der Mayors for Peace, der eine klare Botschaft für Frieden und nukleare Abrüstung überbrachte.
Professor Dr. Conrad Schetter, Direktor des Bonn International Centre of Conflict Studies (BICC), beleuchtete in seinem Impulsvortrag die Herausforderungen der Friedensschaffung in einer Welt, die weiterhin durch Konflikte und Spannungen geprägt ist. Die über 8.470 Mitgliedsstädte von Mayors for Peace, darunter etwa 900 Städte in Deutschland, setzen sich seit 1982 für die Abschaffung von Atomwaffen ein und präsentieren regelmäßig Best-Practice-Beispiele aus der kommunalen Friedensarbeit.
Friedensstrategien und internationale Zusammenarbeit
Belit Onay berichtete auch von seiner Teilnahme an der dritten Vertragsstaatenkonferenz zum Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) in New York, die vom 3. bis 7. März 2025 stattfand. An dieser Konferenz nahmen 86 Länder und über 1.000 Vertreter der Zivilgesellschaft teil, was die Dringlichkeit und den globalen Konsens für die nukleare Abrüstung verdeutlicht. Die Sitzung war geprägt von lebhaften Diskussionen über die Risiken nuklearer Konflikte sowie der Rolle von Städten in der nuklearen Abrüstung.
Mayors for Peace organisierte in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen verschiedene Veranstaltungen, die den entscheidenden Beitrag der Kommunen zur nuklearen Abrüstung hervorhoben. Während der Konferenz wurde eine politische Erklärung verabschiedet, die sich gegen Atomwaffen und nukleare Abschreckung aussprach. Zu den besprochenen Themen gehörten auch Bildungsinitiativen und die Mobilisierung der Zivilgesellschaft für den Vertrag über das Verbot von Atomwaffen (TPNW), der 2017 angenommen wurde und nun 73 unterzeichnende Staaten umfasst.
Globale Sicherheitslage und atomare Risiken
Die aktuelle globale Sicherheitslage bleibt besorgniserregend. Laut dem ICAN besitzen neun Atomwaffenstaaten etwa 12.500 Atomwaffen, wobei 89% dieser Waffen in den Händen der USA und Russland liegen. Dies schmälert die Erfolge der Abrüstungsbemühungen, da trotz einer leichten Abnahme der Gesamtwaffenanzahl die Menge der einsatzbereiten Nuklearwaffen gestiegen ist. Besonders alarmierend ist, dass schätzungsweise 2.000 dieser sofort einsatzbereiten Waffen in höchster Alarmbereitschaft („Launch-On-Warning“) stehen und innerhalb von Minuten aktiviert werden könnten.
Die berechtigte Sorge um die potenziellen Gefahren und die zerstörerische Kraft der atomaren Rüstungslage unterstreicht die Wichtigkeit solcher Konferenzen und den engagierten Dialog zwischen Städten und Ländern, um den Weg zu einer friedlicheren Zukunft zu ebnen.