Am 21. Februar 2025 ist Herbert Mertin im Alter von 66 Jahren verstorben. Der rheinland-pfälzische Justizminister der FDP war bekannt als ein herausragender Politiker, leidenschaftlicher Jurist und unermüdlicher Kämpfer für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Sein plötzlicher Tod hat landesweit große Bestürzung ausgelöst, und zahlreiche Politiker würdigen sein beträchtliches Vermächtnis.
Geboren am 29. April 1958 in Temuco, Chile, erlebte Mertin die politischen Umbrüche der 1970er Jahre, die die Familie zur Flucht nach Deutschland führten. Während seiner Schulzeit am Martinus-Gymnasium in Linz am Rhein wurde sein Interesse für das Recht und das Gemeinwohl geweckt. In den Städten Mainz und Bonn studierte er Rechtswissenschaften, bevor er sein Referendariat am Oberlandesgericht Koblenz absolvierte.
Politische Karriere und Engagement für Demokratie
1983 trat Mertin der FDP bei und engagierte sich über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Funktionen. 1999 wurde er erstmals Justizminister von Rheinland-Pfalz. Diese Position übernahm er 2016 erneut. Mertin prägte die Landespolitik durch seinen Einsatz für eine moderne, bürgernahe und effiziente Justiz. Für ihn waren Themen wie die Unabhängigkeit der Gerichte, die Digitalisierung des Justizwesens und der Opferschutz von zentraler Bedeutung.
Sein Engagement ging über parteipolitische Grenzen hinaus. Mertin wurde für seine Klarheit, Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein geschätzt. „Die Überzeugung für Demokratie“, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), „stammt aus seiner eigenen Lebensgeschichte“, die von der Flucht aus Chile geprägt war. Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) beschreibt ihn als Bereicherung und Vorbild. Auch der ehemalige FDP-Landesvorsitzende Volker Wissing verweist auf Mertin als politischen Ziehvater.
Vermächtnis und persönliche Werte
Herbert Mertin wird in Erinnerung bleiben als ein Herz voller Humor und als Familienmensch, der enge Beziehungen zu seiner Frau und seinen vier Söhnen pflegte. Sein Vermächtnis unterstreicht die Bedeutung von Freiheit und Recht als fundamental Werte, für die es sich zu kämpfen lohnt. In einer Zeit, in der die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie unter Druck stehen, tritt sein Lebenswerk besonders hervor.
Die Landesregierung, bestehend aus SPD, FDP und Grünen, äußert tiefe Trauer über seinen Verlust. Mertin hinterlässt eine bedeutende Lücke in der politischen Landschaft Rheinland-Pfalz und erinnert uns an die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit, die grundlegende Prinzipien der Freiheit, Gerechtigkeit und die Unabhängigkeit der Justiz beinhaltet. Wie die römische Göttin Justitia, die mit Schwert und Waage für Gerechtigkeit steht, hat auch Mertin stets für die Verwirklichung dieser Prinzipien geworben, während er sich für die Zukunftsfähigkeit des Rechtsstaats einsetzte.
In den Worten von vielen seiner Wegbegleiter bleibt Herbert Mertin ein unermüdlicher Verteidiger von Freiheit, Demokratie und dem Rechtsstaat, dessen Einfluss und Werte auch weiterhin in Rheinland-Pfalz präsent sein werden. Der öffentliche Diskurs und die politischen Anstrengungen werden sich an seinem Erbe orientieren müssen, um den Herausforderungen der Globalisierung, Digitalisierung und des Populismus gerecht zu werden.
Für mehr Informationen zur Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in der deutschen Politik lesen Sie hier über Bundeszentrale für politische Bildung.
MRN-News berichtet, dass Mertin als anerkannter Redner über Parteigrenzen hinweg geschätzt wurde. Häufig wurden seine Beiträge als bedeutend für die Entwicklung einer modernen Justiz in Deutschland gewürdigt.
Tagesschau hebt hervor, dass die Würdigungen für Mertin sowohl von politischen Gegnern als auch von Verbündeten einhellig sind und seinen emotionalen Einfluss auf die Menschen und die Politik verdeutlichen, die er über Jahre hinweg geprägt hat.