Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) hat erneut den Titel der zufriedensten Studierenden in Nordrhein-Westfalen verteidigt. Laut einer Umfrage, die unter mehr als 17.000 Absolventen von 29 Hochschulen in NRW durchgeführt wurde, belegt die H-BRS den ersten Platz. Die Befragten, die ihr Studium im Jahr 2020 abgeschlossen haben, zeigen sich mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,2 Punkten auf einer Skala von 0 (sehr unzufrieden) bis 4 (sehr zufrieden) überaus zufrieden mit ihrer Alma Mater. Diese Ergebnisse reflektieren nicht nur die Rückkehr der Einschreibezahlen auf das Niveau von vor der Corona-Pandemie, sondern auch das Engagement der Dozenten sowie den Praxisbezug der Studiengänge.
Mathis Düsterwald, ein BWL-Student an der H-BRS, lobte insbesondere das Engagement der Lehrenden und die praxisnahe Ausbildung. Marco Winzker, Vizepräsident der Hochschule, betonte das positives Feedback der Studierenden, das auf die Qualität der Lehre und die Unterstützung für die Lehrenden zurückzuführen sei. Diese Einschätzung wird auch von den Studierenden selbst geteilt: Janik Hirsekorn äußerte, dass die familiäre Atmosphäre und die persönliche Betreuung durch die Professoren zu seiner Zufriedenheit beitragen. Maria Formaggioni hob die Bedeutung der Professoren für das positive Studienerlebnis hervor. Als Anzeichen für die hohe Zufriedenheit erscheint, dass etwa drei Viertel der H-BRS-Absolventen ihre erste Stelle in Nordrhein-Westfalen gefunden haben, hauptsächlich in den Regionen Köln, Rhein-Sieg-Kreis und Bonn.
Rückmeldungen und Herausforderungen
Trotz der positiven Rückmeldungen gibt es auch Kritikpunkte. Einige Studierende bemängeln die Parkplatzsituation im Stadtzentrum, die seit Mai 2023 eingeschränkt ist, sowie die Internetqualität auf dem Campus. Mike Stein, ein weiterer Student, forderte mehr E-Ladestationen, um den Anforderungen an moderne Mobilität gerecht zu werden. Des Weiteren äußerten einige Studierende, dass sie den Fokus auf wissenschaftliches Arbeiten in den Masterprogrammen kritisch sehen. Alina Becker bemerkte, dass die große Anzahl an Abgaben ihrer Kreativität im Wege stehe, während Lennart Gillberg den wissenschaftlichen Anspruch als zu einseitig erachtete.
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat nicht nur in dieser Umfrage abschnittlich gut abgeschnitten, sondern auch in früheren Studien, einschließlich der ISTAT-Studie für den Abschlussjahrgang 2018. Daten belegen, dass H-BRS unter den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in NRW die besten Bewertungen erzielt. Zum Beispiel erreichte der Bereich Ingenieurwesen eine Zufriedenheit von 92,5%, während die Sozialwissenschaften 81,1% hohe oder sehr hohe Zufriedenheit angeben. Der Durchschnittswert für HAW in NRW liegt bei 78,6% für Ingenieurwesen und 72,4% für Sozialwissenschaften.
Wissenschaftliche Grundlage
Die Studie zur Studienzufriedenheit wurde im Auftrag des NRW-Wissenschaftsministeriums durchgeführt und ist bereits die fünfte ihrer Art. Sie enthält Daten von 17.523 Absolventen von 29 NRW-Hochschulen sowie 13.714 Absolventen von 41 Hochschulen aus anderen Bundesländern. Diese Ergebnisse sind Teil eines bundesweiten Forschungsprojekts zur Studienbewertung und Berufseinstieg, an dem die H-BRS seit 2012 aktiv beteiligt ist. Gerade in einem Gesamtvergleich fällt auf, dass Absolventen von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften tendenziell zufriedener sind (77,8%) im Vergleich zu Universitätsabsolventen (70,2%).
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird am 24. Januar 2025 einen Studieninformationstag anbieten, der von 10 bis 16 Uhr auf dem Campus Sankt Augustin stattfinden wird, um Interessierten Einblicke in die verschiedenen Studiengänge zu ermöglichen und potenzielle neue Studierende zu gewinnen.
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