Die traditionsreiche Skateboard- und Streetwear-Marke Titus aus Münster hat heute Insolvenz angemeldet. Dies geht aus einem Bericht von Ruhr24 hervor. Das seit 1978 gegründete Unternehmen leitet ein Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung ein, was bedeutet, dass es einen Plan zur finanziellen Restrukturierung erarbeiten kann, ohne einen externen Insolvenzverwalter hinzuzuziehen.
Von der Insolvenz betroffen sind insgesamt 16 Standorte, darunter sechs in Nordrhein-Westfalen sowie der Onlineshop. In Nordrhein-Westfalen befinden sich die betroffenen Filialen in Münster, Düsseldorf, Mönchengladbach, Köln, Bonn und Aachen. Über die aktuellen Entwicklungen wurde die Belegschaft, die aus etwa 160 Mitarbeitern besteht, bereits informiert. Geschäftsführer Julius Dittmann versichert, dass die Löhne gesichert sind und das Unternehmen weiterhin normal betrieben wird.
Gründe für die Insolvenz
Dittmann nennt mehrere Faktoren, die zur Insolvenz geführt haben. Ein zentraler Aspekt sei die rückläufige Kaufkraft der Kunden, die durch allgemeine wirtschaftliche Herausforderungen weiter verstärkt wurde. Zudem gab es im Jahr 2024 die Einführung eines neuen Wirtschaftswarensystems, das zu Umsatzeinbußen und erhöhten Kosten geführt hat, was die Situation des Unternehmens weiter verschärfte. Auch in der breiteren Wirtschaft ist ein deutlicher Anstieg der Unternehmensinsolvenzen zu beobachten; im Oktober 2023 stieg deren Zahl um 22,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so Investment Week.
Allein im Jahr 2023 wurde ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um über 20 Prozent festgestellt, was viele Firmen unter Druck setzt, insbesondere solche, die durch pandemiebedingte Unterstützungen überlebt haben. Diese wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben auch Titus erheblich getroffen.
Soziale Verantwortung und Zukunftsausblick
Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt Titus auch im sozialen Bereich aktiv. Charity-Projekte wie SkateAid sind von der Insolvenz nicht betroffen und zeigen das Engagement des Unternehmens für soziale Belange. Titus’ Geschäftsführer betont, dass man mit der Unterstützung von Sanierungsexperten seinen Plan zur finanziellen Gesundung erarbeiten möchte, um im Herbst 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben zu können.
Zusätzlich zu den bereits erwähnten NRW-Standorten hat Titus auch Filialen in weiteren Städten wie Berlin, Bremen und München. Die betroffenen Mitarbeiter werden weiterhin aktiv in den Sanierungsprozess eingebunden, wobei die Hoffnung besteht, die Marke in der bekannten Form zu erhalten und gleichzeitig in der Skateboard- und Streetwear-Kultur von Nordrhein-Westfalen eine wichtige Rolle zu spielen.
Mit der Insolvenz von Titus zeigt sich einmal mehr, wie herausfordernd die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für viele Unternehmen im Moment sind. Die Entwicklungen bei Titus sind ein weiteres Beispiel für die Probleme, mit denen die Branche konfrontiert ist, und unterstreichen die wachsenden Schwierigkeiten im Einzelhandel.