Am Freitag, den 14. Februar 2025, wird die Stadt Bonn Schauplatz mehrerer Demonstrationen, die sowohl den öffentlichen Nahverkehr als auch die Verkehrsflüsse erheblich beeinträchtigen werden. Dies kündigte die Stadtverwaltung an, da die Aktionen von den Umweltschutzbewegungen „Fridays for Future“ und der Gewerkschaft Verdi organisiert werden. Der Streik im öffentlichen Nahverkehr beginnt in den frühen Morgenstunden und wird bis Samstagmorgen andauern, was viele Pendler vor Herausforderungen stellt.
Die erste Demonstration, ein Klimastreik von „Fridays for Future“, startet um 10 Uhr am Bonner Hofgarten. Organisatoren erwarten etwa 200 Teilnehmer, darunter auch prominente Bonner Bundestagsabgeordnete wie Katrin Uhlig und die Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge. Diese Aktion zielt darauf ab, politisches Bewusstsein für den Klimaschutz kurz vor der Bundestagswahl zu schaffen.
Verdi-Kundgebungen und Verkehrsbeeinträchtigungen
Gleichzeitig wird eine zweite Kundgebung von Verdi Köln/Bonn/Leverkusen am Betriebshof der Stadtwerke Bonn in Beuel stattfinden, die ebenfalls um 10 Uhr beginnt und mit etwa 200 Teilnehmenden rechnet. Eine dritte Demonstration, die den Fokus auf die „Tarifrunde öffentlicher Dienst“ legt, startet kurz nach 10 Uhr in der Bonner Nordstadt, am Kaiser-Karl-Ring, mit etwa 120 Teilnehmenden. Alle Demonstranten werden sich gegen 12 Uhr am Bertha-von-Suttner-Platz zur gemeinsamen Zwischenkundgebung treffen.
Nach dieser großen Ansammlung ziehen die Teilnehmer bis circa 14 Uhr zum Bonner Busbahnhof, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist. Der Streik hat nicht nur symbolische Bedeutung, sondern auch praktische Konsequenzen, da der öffentliche Nahverkehr während dieser Zeit nahezu vollständig zum Erliegen kommen wird.
Öffentlicher Nahverkehr und Auswirkungen auf die Mobilität
Die Stadtwerke Bonn (SWB) und die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) sind stark vom Streik betroffen. Ab 3 Uhr sind keine Busse oder Bahnen mehr unterwegs. Alle Nachtbuslinien und das Servicecenter bleiben geschlossen. Es ist bemerkenswert, dass Subunternehmer einen erheblichen Teil der Verkehrsleistung erbringen; etwa 40 Prozent der Fahrten bei RSVG und rund 30 Prozent bei SWB werden über diese Dienstleister abgewickelt. Einige Haltestellen werden daher während der Proteste nicht angefahren.
Positiv zu vermerken ist, dass die Deutsche Bahn und andere Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht vom Streik betroffen sind. Die Regionalbahnen zwischen Bonn und Köln fahren planmäßig. Auch die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) gibt bekannt, dass ihre Straßenbahnlinien 16 und 18 weiterhin den gewohnten Weg befahren, obwohl acht Doppelzüge der SWB ausfallen müssen.
Der Anlass für die Arbeitsniederlegungen und die damit verbundenen Proteste liegt in der ausstehenden tariflichen Einigung im öffentlichen Dienst. Verdi fordert gerechtere Arbeitsbedingungen und ein besseres Entgelt, während die Länder in dieser Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt haben, was den Aufruf zu Warnstreiks insbesondere in Göttingen begünstigt. Beim dortigen Warnstreik am 23. November 2023 nahmen bereits zahlreiche Beschäftigte teil, um auf die Missstände hinzuweisen.
Der Streik an diesem Freitag in Bonn ist somit Teil eines größeren Protestes, der in verschiedenen Städten und von verschiedenen Berufsgruppen getragen wird. Die Gewerkschaften mobilisieren ihre Mitglieder, um für ihre Rechte und Interessen einzutreten, und setzen damit ein Zeichen, das weit über die örtlichen Grenzen hinausgeht.