Am 2. April 2025 kündigte das Leipziger Startup SaxonQ eine bedeutende Vertriebspartnerschaft mit der Bechtle-Gruppe an. Ab dem 1. April 2025 wird Bechtle die innovativen Quantencomputer von SaxonQ in sein Produktportfolio integrieren. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, Quantencomputing aus Europa für industrielle Anwendungen verfügbar zu machen und Unternehmen einen früheren Zugang zu dieser zukunftsträchtigen Technologie zu ermöglichen. Dr. Frank Schlichting, Geschäftsführer von SaxonQ, bezeichnete die Partnerschaft als einen bedeutenden Meilenstein und Ausdruck des Vertrauens in die eigene Technologie.
Die SaxonQ-Quantencomputer zeichnen sich dadurch aus, dass sie mobil einsetzbar sind und bei Raumtemperatur funktionieren. Diese Eigenschaften machen sie besonders attraktiv für den industriellen Einsatz. Quantencomputer sind in der Lage, komplexe Optimierungsprobleme schneller und energieeffizienter zu lösen als herkömmliche Computer. Anwendungsbereiche dieser Technologie umfassen unter anderem Künstliche Intelligenz, dezentrale Energiesysteme und medizinische Forschung
Technologischer Fortschritt und Marktentwicklung
Bechtles Geschäftsführer Christian Behma betonte, dass die Zusammenarbeit den Kunden helfen soll, sich auf die Herausforderungen im Bereich der Quantentechnologien vorzubereiten. Die Partnerschaft erweitert das Technologieportfolio von Bechtle um mobile Quantencomputing-Lösungen und trägt dazu bei, die Vorteile dieser Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts für industrielle Anwendungen zugänglich zu machen. Quantencomputer rechnen nicht mit Null und Eins, sondern nutzen Überlagerungen von Lösungen, was zu einer effizienteren Bearbeitung komplexer Probleme führt.
SaxonQ wurde 2021 als Spin-off der Universität Leipzig gegründet und beschäftigt etwas mehr als 10 Mitarbeiter, darunter hauptsächlich Physiker und Softwareentwickler. Das Unternehmen wird vom Investor Q.24 finanziert. Gründer Marius Grundmann äußerte, dass er schätzt, dass in fünf bis sieben Jahren Quantencomputer in großen Stückzahlen produziert werden könnten, mit einem Preis von etwa 1.000 US-Dollar pro System, auch wenn derzeit kein öffentlicher Preis für ihr System genannt wird.
Auf der Hannover Messe, die bis zum 4. April läuft, wird SaxonQ seine nächste Generation des Quantencomputers präsentieren. Die Entwicklungen in der Quantenforschung sind nicht nur für SaxonQ von Bedeutung. Auch andere Forschungsinstitute wie das Fraunhofer IIS forschen an Hardware- und Softwareentwicklungen für Quantencomputer und arbeiten an der industriellen Nutzung dieser Technologien. Initiativen wie das MQV (Munich Quantum Valley) erforschen neue Methoden und Algorithmen zur Nutzung von Quanten-Hardware-Ressourcen und tragen zur Entwicklung des vielversprechenden Feldes bei.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Partnerschaft zwischen Bechtle und SaxonQ nicht nur die Marktentwicklung im Bereich Quantencomputing vorantreibt, sondern auch dazu beiträgt, dass Unternehmen in Deutschland und Europa schneller Zugang zu dieser innovativen Technologie erhalten.
Für weitere Informationen über die Maßnahmen zur Förderung von Quantencomputing in Deutschland lesen Sie auch die Berichte von CRN und SaxonQ.