Prof. Rudi Balling, ein angesehener Wissenschaftler im Bereich der Systembiomedizin und Neurodegeneration, wurde in den Aufsichtsrat des Luxembourg Institute of Health (LIH) berufen. Seine neue Rolle trat er am 1. Januar 2025 an. Balling ist Seniorprofessor an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn und forscht am Institut für Molekulare Psychiatrie des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Die Berufung in den Aufsichtsrat des LIH zielt darauf ab, die wissenschaftliche Kooperation zwischen den Institutionen in Bonn und den Forschungseinrichtungen in Luxemburg zu intensivieren.
Die Rolle des Luxembourg Institute of Health als führende Institution in der biomedizinischen Forschung unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit, die auch zur Fortentwicklung von Forschungsprojekten zu komplexen Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer beitragen soll. Balling bringt eine beeindruckende Karriere mit, die ihn von einem Ernährungswissenschafts-Studium an der Universität Bonn bis hin zu weltweit anerkannten Forschungsstätten geführt hat.
Akademische Laufbahn
Rudi Balling begann 1974 sein Studium der Ernährungswissenschaften und promovierte 1984 an der RWTH Aachen University. Nach dieser Zeit forschte er am Samuel Lunenfeld Research Institute in Toronto, wo er sich mit wichtigen Mechanismen der Morphogenese beschäftigte. Später war er Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen sowie am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg im Breisgau.
Seine Karriere setzte sich 1993 als Direktor des Instituts für Säugetiergenetik am GSF-Forschungszentrum in München fort. Zwischen 2001 und 2009 leitete er das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. 2009 wurde er Gründungsdirektor des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB), wo er bis zu seinem Ruhestand am 31. Dezember 2021 tätig war und dort bedeutende Beiträge zur Forschung über neurodegenerative Erkrankungen leistete.
Forschung und Engagement
Nach seinem Ruhestand engagiert sich Balling weiterhin für interdisziplinäre Projekte und internationale Kooperationen, insbesondere in der Erforschung neurodegenerativer Krankheiten. An der Universität Bonn setzt er seine Arbeit an Systembiologie und der Erforschung von Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson fort.
Seine langjährige Forschungstätigkeit hat ihn zu einem führenden Experten auf seinem Gebiet gemacht. Er ist zudem korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, was seinen Einfluss im Bereich der biomedizinischen Forschung weiter festigt.
Durch die Berufung in den Aufsichtsrat des LIH wird erwartet, dass Balling wertvolles Fachwissen und seine umfassenden Erfahrungen einbringt, um die Forschungslandschaft in Luxemburg und darüber hinaus zu bereichern. Die Medizinische Fakultät der Universität Bonn heißt ihn herzlich willkommen und wünscht ihm viel Erfolg in seiner neuen Verantwortung.
Die Herausforderungen in der Forschung zu neurodegenerativen Erkrankungen nehmen zu, während immer mehr Menschen betroffen sind. Neue Studien, wie die von Joachim Brumberg und Marco G Hermann, zeigen vielversprechende Ansätze zur besseren Verständigung der Krankheitsmechanismen, beispielsweise in der Untersuchung des Glukosestoffwechsels bei Lewy-Körper-Erkrankungen und den Auswirkungen der tiefen Hirnstimulation auf Parkinson-Patienten. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Relevanz der interdisziplinären Zusammenarbeit, die Prof. Balling nun noch weiter vorantreiben will.