Am 14. Februar 2025 ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem umfassenden Ausstand im Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn auf. Dieser Streik betrifft eine Vielzahl von Arbeitnehmern, die für Bund und Kommunen tätig sind, und könnte weitreichende Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst haben. Wie ksta.de berichtet, sind bis zu 2,5 Millionen Beschäftigte betroffen, darunter Mitarbeiter von kommunalen Verkehrsbetrieben, der Müllabfuhr und Kitas.
Der Ausstand wird am Freitagmorgen um 3 Uhr beginnen und bis zum Betriebsende in der Nacht zu Samstag dauern. Die Verkehrsbetriebe wie RSVG, Rhenag und Rhein-Sieg-Netz in Siegburg sowie die RSAG mit Standorten in Troisdorf, Hennef, Siegburg, Sankt Augustin, Eitorf und Swisttal bleiben während dieses Zeitraums größtenteils bis auf weiteres in ihren Depots. Auch zahlreiche andere Einrichtungen, darunter die Bonner Stadtwerke und Bundesbehörden, sind betroffen.
Forderungen der Gewerkschaft
Die Forderungen der Streikenden sind klar formuliert. Verdi verlangt eine Lohnerhöhung von 8 % oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat. Des Weiteren sollen Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten angehoben werden. Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende, fordert die Arbeitgeber auf, ein verbessertes Angebot vorzulegen und warnt vor einer erheblichen Ausweitung der Streiks, falls dem nicht nachgekommen wird. Wie tagesschau.de berichtet, ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst angespannt und die nächste Verhandlungsrunde findet am 17. und 18. Februar in Potsdam statt.
Zusätzlich zu den Forderungen nach Lohnerhöhungen möchte die Gewerkschaft, dass den Beschäftigten mehr Freizeit gewährt wird. Konkret gefordert werden drei zusätzliche freie Tage, vier für Gewerkschaftsmitglieder. Diese Maßnahmen sind auch vor dem Hintergrund des aktuellen Personalmangels im öffentlichen Dienst zu sehen: Rund 500.000 Mitarbeiter fehlen bereits, und in den kommenden zehn Jahren werden 1,4 Millionen Beschäftigte in den Ruhestand gehen.
Kontext der Streikaktionen
Der aktuelle Ausstand ist Teil eines größeren Tarifkonflikts, der in den letzten Jahren bereits mehrfach zu Streiks im öffentlichen Dienst geführt hat. Im Jahr 2023 wurden durch ähnliche Warnstreiks Busse, Bahnen und Flugzeuge weitgehend lahmgelegt. Bei den bevorstehenden Verhandlungen wird ein schwieriger Austausch erwartet, da Arbeitgeber hohe Forderungen als „unverhältnismäßig“ erachten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser bezeichnete diese Tarifrunde als herausfordernd, äußert sich aber optimistisch bezüglich einer Einigung.
Bei der geplanten Kundgebung in Bonn, die um 12 Uhr am Zentralen Omnibusbahnhof starten soll, werden die Streikenden ihre Forderungen lautstark unterstreichen. Zu den weiteren betroffenen Projekten gehören auch die LVR-Klinik in Bonn und das Bonner Studierendenwerk. Um die Unterstützer weiter zu mobilisieren, sieht Verdi vor, das Wort zu ergreifen und die zentralen Anliegen zu präsentieren. Die Mobilisierung und der Wille der Beschäftigten, für ihre Rechte einzustehen, werden als entscheidend für den Ausgang der Verhandlungen angesehen.
Die zweite Tarifrunde, die am 17. und 18. Februar stattfindet, bleibt somit von großer Bedeutung für die Zukunft der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und der unzureichenden Bezahlung in vielen Bereichen, bietet der Streik eine Plattform, um auf die dringenden Probleme aufmerksam zu machen. Die Mobilisierung durch Warnstreiks könnte sich über das aktuelle Geschehen hinaus ausweiten, was die Arbeitgeber vor zusätzliche Herausforderungen stellt.