Die Philipps-Universität Marburg hat sich in der wichtigen Endrunde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder etabliert. Nach Angaben von op-marburg.de haben zwei von drei eingereichten Vorschlägen für Exzellenzcluster es in die Endrunde geschafft. Waährend die Entscheidung über die Cluster-Förderung im Mai 2025 erwartet wird, äußerte Vizepräsident Professor Gert Bange Optimismus über die Chancen der Universität.
Die beiden Cluster, die in der Endrunde sind, tragen die Titel „Microbes for Climate (M4C)“ und „The Adaptive Mind“ (TAM). Das Cluster M4C umfasst über 20 Forscher der Philipps-Universität und des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie, wobei der Fokus auf den Mikroben im Kohlenstoffkreislauf und deren Einfluss auf Treibhausgase liegt. Das Ziel hier ist die Entwicklung neuer Ansätze zur Bewältigung der Klimakrise durch synthetische Biologie. Im Cluster TAM arbeiten Psychologen und Neurowissenschaftler der Hochschulen Gießen und Marburg gemeinsam an der Erforschung von menschlicher Wahrnehmung und Verhalten.
Vorbereitung auf zukünftige Exzellenz
Ein bedeutender Aspekt der Exzellenzstrategie ist die geplante Bewerbung der Universität Marburg um den Titel der Exzellenz-Universität im Jahr 2031/2032. Dies wird jedoch nur möglich sein, wenn die Hochschule erfolgreich an mindestens drei Exzellenzclustern teilnimmt. Bange plant, auch Projekte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften einzureichen, um die Auswahl zu erweitern. Potenzielle Kandidaten für Cluster-Bewerbungen können Themen wie Konfliktforschung und Religionswissenschaften sein. Zudem wird ein geplantes „Loewe“-Zentrum in Kooperation mit der Universität Frankfurt als Vorbereitung für die Cluster-Bewerbungen hervorgehoben.
Die Universität hat zudem ihre Forschungsstärke unter Beweis gestellt, was durch die erfolgreich eingeworbenen Drittmittel, Graduiertenkollegs sowie Forschungsgruppen und Sonderforschungsbereiche untermauert wird. Laut uni-marburg.de ist Marburg federführend bei einem Cluster und an einem weiteren beteiligt. Die erledigte Arbeit soll dazu führen, dass Marburg nicht nur auf der Exzellenz-Landkarte verankert wird, sondern auch möglicherweise bis zu 70 Millionen Euro Förderung für sieben Jahre erhalten kann.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit
Die Exzellenzstrategie selbst, die 2016 von Bund und Ländern ins Leben gerufen wurde, verfolgt das Ziel, den deutschen Wissenschaftsstandort im internationalen Wettbewerb zu stärken. Diese Strategie fördert nicht nur die Spitzenforschung, sondern schärft auch die Universitätsprofile und bringt Wissenschaftler zusammen. Aktuell werden 57 Exzellenzcluster gefördert, mit einer erneuten Ausschreibung alle sieben Jahre. Die Exzellenzuniversitäten, welche mindestens an zwei Clustern beteiligt sein müssen, erhalten langfristige Fördermittel. Derzeit zählen zu den ausgezeichneten Institutionen die Münchner Hochschulen, die Berliner Hochschulen sowie renommierte Universitäten wie Heidelberg, Tübingen und Bonn.
Laut bmbf.de wird die Exzellenzstrategie künftig mit 539 Millionen Euro jährlich für die Förderung von sogenannten Exzellenzclustern ausgestattet, was eine bemerkenswerte Erhöhung der Mittel darstellt. Die Förderung könnte einen nachhaltigen Einfluss auf die Forschungseinrichtungen und deren internationalen Ruf haben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Philipps-Universität Marburg sich in einer vielversprechenden Position befindet, um nicht nur in der Endrunde der Exzellenzstrategie zu bestehen, sondern möglicherweise auch bald den Titel der Exzellenz-Universität anzustreben. Dies würde nicht nur die Konkurrenzfähigkeit Marburgs im internationalen Rahmen steigern, sondern auch die Attraktivität der Hochschule für Toptalente im Bereich der Wissenschaft erhöhen.