Am 17. Februar 2025 traf sich das Präsidium der Vereinigung der Restauratoren in Bonn zu einer entscheidenden Strategiesitzung. Im Fokus der Diskussion stand die bevorstehende Bundestagswahl sowie die Kontaktaufnahme mit den neu gewählten Abgeordneten. Um die Belange der Restauratoren zu vertreten, plante das Präsidium ein mehrstufiges Vorgehen zur Kontaktaufnahme.
Eines der zentralen Themen war die strategische Neuausrichtung des Restauratorentags des VDR. Dabei sollen die Alleinstellungsmerkmale geschärft und die Wünsche der Mitglieder stärker berücksichtigt werden. Ein wesentliches Anliegen, das viele Mitglieder geäußert haben, ist die Steigerung der Attraktivität der Tagung durch stärkeren Netzwerkcharakter und fachliche Weiterbildung. Gleichzeitig wurde erkannt, dass viele Mitglieder aus finanziellen und zeitlichen Gründen nicht regelmäßig teilnehmen können. Um dem entgegenzuwirken, plant das Präsidium neue inhaltliche Elemente, Formate und Zeitfenster, die eine kostengünstige Teilnahme ermöglichen.
Strategische Initiativen und Mitgliederwünsche
Um die neuen Ideen und Formate zu entwickeln, wird eine Ideensammlung in den kommenden Vorstandssitzungen beraten. Zudem ist die Veröffentlichung des „Einsatzhandbuchs Kulturgut“ für November 2024 vorgesehen, mit einem Wunsch nach inhaltlicher Erweiterung um zusätzliche Materialgruppen für eine mögliche zweite Auflage. Dabei wird auch die Option einer Druckfassung des Handbuchs in Betracht gezogen. Erste Kostenaufstellungen für die Weiterarbeit wurden bereits erstellt.
Ein weiterer zentraler Punkt ist der Austausch mit den Gremien des VDR, der European Confederation of Conservator-Restorers Organisations (E.C.C.O.), Hochschulen und dem Nachwuchs, um Anpassungen in der Satzung zu erörtern. Eine (Re-)Evaluierung des Mitgliederstatus von Restauratoren mit einem ersten berufsbefähigenden Abschluss (B.A./B.Sc.) ist geplant. Bezüglich der neuen beruflichen Anforderungen möchte der VDR sich den Veränderungen im Berufsbild „Restaurator:in“ anpassen.
Kooperationen und Weiterbildung
Darüber hinaus wird die Kooperation mit Hochschulen durch Deutschlandstipendien gestärkt, wobei der VDR ab Herbst vier Stipendiat:innen unterstützen wird. Die Verstetigung dieser Kooperationen erfolgt durch schriftliche Vereinbarungen sowie Synergien in Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit.
Eine Umfrage zu Honorarempfehlungen im Januar 2023 belegt die gute Nutzung der genannten Empfehlungen. Die Anpassung der Honorarsätze soll künftig in regelmäßigen Abständen erfolgen, während eine aktualisierte Honorarempfehlung zur Mitgliederversammlung im November 2025 geplant ist.
Insgesamt zeigt sich der VDR als bundesweite Berufs- und Fachvereinigung, die die Interessen von etwa 3.000 Restauratoren vertritt. Das Hauptanliegen bleibt der Schutz und die sachgerechte Erhaltung von Kunst- und Kulturgütern, wobei sich die Mitglieder in verschiedenen Disziplinen der Restaurierung engagieren. Mit umfassenden Weiterbildungsangeboten sowie regelmäßigen Veranstaltungen fördert der VDR die fachliche und interdisziplinäre Vernetzung unter seinen Mitgliedern und über die Landesgrenzen hinaus.
Der VDR bleibt somit ein essenzieller Ansprechpartner für Politik, Wissenschaft, Lehre und Öffentlichkeit in allen Fragen der Konservierung und Restaurierung. Die strategischen Initiativen und die Anpassungen an die Mitgliederwünsche sind Schritte, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.