Am 11. Februar 2025 fand in der Bonner Oper eine bedeutende Wahlarena statt, die im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 organisiert wurde. Diese Veranstaltung, die von der Stabsstelle Bürgerbeteiligung der Stadt Bonn und dem Kinder- und Jugendring Bonn in Zusammenarbeit mit lokalen Schulen ins Leben gerufen wurde, bot 1.000 Schülern aus Oberstufen und Abschlussklassen die Möglichkeit, direkt mit Bonner Direktkandidierenden und Vertretern der im Bundestag vertretenen Parteien in Dialog zu treten. Das Ziel der Wahlarena war es, Jugendlichen eine Plattform zu bieten, um ihre Anliegen und Fragen an die Politik zu richten.
Die Veranstaltung war rasch ausgebucht und begann um 9.30 Uhr mit einem „Markt der Möglichkeiten“ im Foyer der Oper. Hier konnten die Teilnehmer an Infoständen von Mitgliedsverbänden des Kinder- und Jugendrings sowie der Bundeszentrale für politische Bildung Informationen sammeln. Themen wie „Wohnen, Soziales und Teilhabe“, „Wirtschaft, Klima und Außenpolitik“ sowie „Demokratie, Gesellschaft und Migration“ wurden entlang dieser Struktur behandelt.
Interaktive Mitmachaktionen und frische Stimmen
Die Wahlarena zeichnete sich durch interaktive Mitmachaktionen aus, in denen Schüler Fragen einreichen konnten. Dabei wurden sie von Jugendlichen moderiert, die in der LoCom-Medienakademie Bonn speziell auf diese Aufgabe vorbereitet wurden. Die Kandidierenden gaben kurze, prägnante Antworten und am Ende der Veranstaltung folgten Schlussstatements der Politiker. Um mehr Schüler zu erreichen, wurde die gesamte Veranstaltung zudem per Livestream in Schulen übertragen.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner hob in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Vielfalt hervor. Anne Segbers, Vorsitzende des Kinder- und Jugendrings, machte auf die Relevanz der UN-Kinderrechtskonvention und der Meinungsfreiheit aufmerksam. Solche Initiativen werden von verschiedenen Organisationen und Bewegungen unterstützt, die auf die Wichtigkeit der Jugendbeteiligung in politischen Prozessen hinweisen.
Wichtigkeit der Jugendbeteiligung
In einem weiteren Rahmen diskutierten Experten am gleichen Tag in einem Webinar über die Rolle junger Menschen in politischen Entscheidungsprozessen. Diese Veranstaltung, die von 17 bis 18 Uhr stattfand, kombinierte moderne Kommunikationsformate mit der klassischen Politik. Das Webinar thematisierte die Einflussnahme der Bundestagswahl auf die Demokratie und Bürgerbeteiligung in Europa, mit einem besonderen Fokus auf die Anliegen junger Menschen.
Die Diskussion beinhaltete auch innovative Ansätze zur Jugendbeteiligung, wie etwa die Initiative Jugendwahl U18. Zu den Referenten gehörten Walid Ahmed Khan Malik, ein Aktivist für Kinder- und Jugendrechte, sowie Shari Kohlmeyer, nationale Beraterin für Jugendpolitik beim Deutschen Bundesjugendring. Diese Gespräche verdeutlichten die Herausforderungen und Chancen, die mit der politischen Teilhabe junger Menschen verbunden sind.
Politische Forderungen zur Bundestagswahl 2025
Der Bundesjugendring fordert im Vorfeld der Bundestagswahl eine klare Jugendpolitik, die die Belange junger Menschen in den Mittelpunkt stellt. In einer Reihe von zehn Forderungen wird unter anderem die gesetzliche Verankerung der Jugendbeteiligung in der Bundespolitik gefordert. Dazu gehört die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, eine bessere Finanzierung der Jugendverbandsarbeit sowie Maßnahmen gegen Kinder- und Jugendarmut.
Wendelin Haag, der Vorsitzende des Bundesjugendrings, appelliert an die Politik, die Stimmen junger Menschen ernsthaft in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Die vollständige Liste der Forderungen umfasst auch Ziele wie die Stärkung gesellschaftlicher Vielfalt und Klimagerechtigkeit. Daniela Broda, eine der weiteren Vorsitzenden, betont, dass die Berücksichtigung der jungen Generation in politischen Entscheidungen unerlässlich ist, um eine zukunftsfähige und gerechte Gesellschaft zu gestalten.
Die Vereinigung dieser verschiedenen Initiativen und Veranstaltungen evidenziert, wie wichtig es ist, dass junge Menschen aktiv in die politische Landschaft integriert werden – nicht nur als Wähler, sondern als gleichwertige Teilnehmer des politischen Diskurses.