Am Freitag, den 7. Februar 2025, beginnt um 3 Uhr ein umfassender Warnstreik bei der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), der bis Samstag, 3 Uhr, andauert. Der Streik wurde von ver.di ausgerufen und zielt darauf ab, die aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst voranzutreiben, die seit dem 24. Januar 2025 ergebnislos vertagt wurden. In dieser Zeit müssen sich die Kölner auf erhebliche Beeinträchtigungen im Nahverkehr einstellen, da alle Stadtbahnen der KVB während des gesamten Streiks ausfallen.
Zusätzlich sind viele Buslinien betroffen, wobei nur sporadische Fahrten durch Subunternehmen durchgeführt werden. Die KVB hat bereits angekündigt, dass ihre Kundencenter und Vertriebsstellen während dieser Zeit geschlossen bleiben. Besonders betroffen sind unter anderem die Linien 16 und 18, die Verbindungen nach Bonn bieten. Hier wird ebenfalls gestreikt, was die Situation weiter kompliziert.
Tarifverhandlungen und Forderungen
Der Hintergrund des Streiks sind die Forderungen von ver.di nach einer Lohnerhöhung von 8 Prozent, mindestens 350 Euro zusätzlich pro Monat, sowie höheren Zuschlägen für belastende Tätigkeiten. Darüber hinaus werden eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro monatlich, drei zusätzliche freie Tage und die Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“ gefordert, um den Beschäftigten mehr Flexibilität zu ermöglichen.
Die nächste Runde der Tarifverhandlungen ist für den 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam angesetzt, gefolgt von einer dritten Verhandlungsrunde vom 14. bis 16. März 2025. Abgesehen von Köln sind auch zahlreiche andere Bundesländer von Warnstreiks betroffen. Insgesamt sind bis zum zweiten Verhandlungstermin am 11. November Streiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geplant, die sich auf Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz erstrecken.
Reaktionen und Auswirkungen
Die Mobilitätsgarantie der KVB wird während des Streiks nicht greifen, was die Lage für pendelnde Fahrgäste zusätzlich erschwert. Während die Verkehrsbetriebe in Köln und Bonn von den Warnstreiks betroffen sind, bleibt der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie anderer Eisenbahnunternehmen unberührt. Die Deutsche Bahn hat bereits erklärt, dass sämtliche RE- und RB-Züge sowie die S-Bahn regulär verkehren.
Für Kölner, die auf Alternativen angewiesen sind, stehen E-Scooter/Roller und Leihfahrräder als zusätzliche Verkehrsmittel zur Verfügung. KVB-Abonnenten haben zudem die Möglichkeit, die KVB-Räder kostenlos für bis zu 30 Minuten zu nutzen. Diese Maßnahmen könnten helfen, die inspirierten Unterbrechungen während des Warnstreiks abzufedern.
In diesem Kontext ist zu erwähnen, dass ähnliche Warnstreiks auch in der Metall- und Elektroindustrie stattfinden, die auf eine Lohnerhöhung von 7 Prozent abzielen. Die Arbeitgeber haben bislang nur bescheidene Angebote von 1,7 Prozent in Aussicht gestellt. Diese bundesweiten Streiks verdeutlichen die Dringlichkeit der aktuellen Tarifverhandlungen und den Unmut der Beschäftigten über unzureichende Angebote.
Zusammenfassend zeigt der Warnstreik der KVB in Köln, wie die aktuellen tariflichen Spannungen im öffentlichen Dienst die tägliche Mobilität der Bürger beeinträchtigen. Die kommenden Verhandlungsrunden werden entscheidend sein, um eine Lösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Beschäftigten als auch den Erfordernissen der Fahrgäste gerecht wird.