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Mittwoch, 19. März 2025

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Zeichen gegen Rassismus: große Ausstellung in Bonn am 21. März!

Am 21. März 2025, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, findet in der Innenstadt von Bonn eine bedeutende Veranstaltung statt. Zwischen 11 und 15 Uhr wird die Wanderausstellung mit dem Titel „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ eröffnet. Diese Ausstellung zielt darauf ab, die NSU-Morde und deren gesellschaftliche Auswirkungen zu thematisieren. Wie die Stadt Bonn berichtet, wird vor Ort das Amt für Integration und Vielfalt Informationen bereitstellen und Gespräche mit den Besucher:innen führen.

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Die Ausstellung wurde von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) konzipiert. Sie thematisiert nicht nur die Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zwischen 1999 und 2011, sondern beleuchtet auch die Biografien der Opfer und die Aufarbeitung der Taten sowie die nachfolgende rechte Gewalt nach der Selbstenttarnung des NSU. Nach ihrer Präsentation in Bonn wird die Ausstellung an die Bertolt-Brecht-Gesamtschule weitergegeben, wo sie drei Wochen lang aktiv in den Unterricht integriert wird. Dies soll das Bewusstsein für Rassismus und Extremismus schärfen.

Ein Zeichen gegen Rassismus und Extremismus

Die Initiative, eine solche Ausstellung zu veranstalten, kommt in einer Zeit, in der Rassismus in Deutschland nach wie vor ein drängendes Problem darstellt. Eine Studie, die kürzlich im Rahmen des „Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors“ vorgestellt wurde, zeigt, dass 90 Prozent der Befragten Rassismus in Deutschland anerkennen. Gleichzeitig hatten 22 Prozent der Bevölkerung selbst Erfahrungen mit Rassismus gemacht. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, das Bewusstsein für diskriminierende Strukturen und rassistische Gewalt zu schärfen.

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Das Engagement gegen Rassismus ist besonders hoch unter jüngeren und höher gebildeten Menschen. So sind 70 Prozent der Bevölkerung bereit, sich aktiv gegen Rassismus zu engagieren. Viele nehmen an Demonstrationen teil oder unterstützen entsprechende Initiativen finanziell. Dies zeigt eine wachsende Bereitschaft, gegen Diskriminierung anzukämpfen, eine Entwicklung, die auch durch politische Maßnahmen unterstützt wird. Bundesfamilienministerin Lisa Paus betont die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements und kündigte an, den Kampf gegen Rassismus finanziell zu stärken.

Die NSU-Aufarbeitung in Sachsen

Parallel zur Ausstellung in Bonn wird in Sachsen an der Aufarbeitung des NSU-Komplexes gearbeitet. Im Mai 2023 wurde eine Machbarkeitsstudie für ein Dokumentationszentrum zu diesem Thema vorgelegt, die in Kooperation mit den Vereinen RAA Sachsen e.V. und ASA-FF e.V. entstand. Ziel des Zentrums ist es, die Kontinuität rechtsterroristischer und rechter Gewalt in Deutschland zu dokumentieren. Diese Initiative wird durch die zivilgesellschaftliche Bewegung, die seit 2012 in Sachsen besteht, unterstützt und zielt darauf ab, den Opfern und ihren Angehörigen Anerkennung und Würdigung zu verschaffen.

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Die Machbarkeitsstudie schlägt ein politisch unabhängiges Dokumentationszentrum vor, das Betroffene in Entscheidungsprozesse einbeziehen soll. Zudem wird ein multiperspektivischer Ansatz empfohlen, um viele verschiedene Geschichten und Perspektiven sichtbar zu machen. Die Studie hebt die Notwendigkeit einer langfristigen finanziellen Absicherung und einer geeigneten Trägerstruktur hervor, um die Aufarbeitung vorantreiben zu können. Die Herausforderungen des NSU-Komplexes und die damit verbundene rechtsextreme Gewalt stellen nicht nur eine Gefahr für die Betroffenen dar, sondern auch für die Demokratie an sich.

In Anbetracht der statistischen Daten über rechte Gewalt in Deutschland und spezifische Fragen, die der NSU-Komplex in Sachsen aufwirft, wird die Dringlichkeit der Auseinandersetzung mit diesen Themen umso deutlicher. Ein gemeinsames Bestreben, sich dem Rassismus und der extremen Gewalt entgegenzustellen, zieht sich durch die verschiedenen Initiativen und Veranstaltungen, wie auch die Wanderausstellung in Bonn.

Diese Entwicklung ist ein klares Zeichen, dass der Kampf gegen Rassismus und für die Rechte aller Betroffenen nicht nur notwendig, sondern auch aktiv unterstützt wird. Die Wanderausstellung und die geplanten Dokumentationszentren sind Schritte in die richtige Richtung, um die Vergangenheit aufzuarbeiten und die Gesellschaft für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu sensibilisieren.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.bonn.de/pressemitteilungen/maerz/wanderausstellung-in-bonn-zur-aufarbeitung-der-nsu-verbrechen.php
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/nsu-komplex-2023/539789/vielstimmig-aufarbeiten/

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