Am Mittwoch, den 12. Februar 2025, wird Michel Friedman in den Kreis Borken kommen, um eine wichtige Diskussion über Demokratie und Toleranz zu führen. Die Veranstaltung, die unter der Einladung des Ahauser Bundestagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Jens Spahn stattfindet, beginnt um 18 Uhr im Kulturquadrat in Ahaus. Der Einlass ist bereits eine Stunde zuvor, ab 17 Uhr, und die Teilnahme ist kostenlos. Friedman wird als „eine der stärksten Stimmen für Demokratie und Toleranz“ in Deutschland beschrieben und hat sich in seiner Laufbahn nicht nur als Jurist, sondern auch als Philosoph, Moderator und Publizist einen Namen gemacht.
Friedman ist Autor des im Vorjahr veröffentlichten Buches „Judenhass“. Dieses Buch, das am 1. Februar 2024 erschienen ist, thematisiert die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland nach dem Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 2023. In dieser Zeit hat sich die Zahl antisemitischer Straftaten dramatisch erhöht. Das Buch analysiert unter anderem Vorfälle wie Brandanschläge auf Synagogen sowie die Hetze an Schulen. Friedman sieht den Judenhass als eine Bedrohung für die Demokratie und bezeichnet sein Werk als „Fieberthermometer“ für den Zustand der Gesellschaft.
Zunahme des Antisemitismus
Die Situation in Deutschland ist besorgniserregend. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs wurde ein Anstieg antisemitischer Straftaten festgestellt, der von Bundesinnenministerin Nancy Faeser als drastisch beschrieben wird. Die Gesamtzahl antisemitischer Straftaten hat sich im Vergleich zum Jahr 2022 nahezu verdoppelt. Sowohl aus dem rechtsextremen als auch dem islamistisch geprägten Spektrum wird ein erhöhter Antisemitismus beobachtet.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat darauf hingewiesen, dass Antisemitismus verschiedene extremistische Bewegungen verbindet. In den letzten Jahren sind antisemitische Verschwörungserzählungen und gewalttätige Handlungen angestiegen, wobei insbesondere soziale Medien eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung dieser Ideologien spielen. Das Lagebild des Verfassungsschutzes dokumentiert die Entwicklungen und prognostiziert zukünftige Gefahren, die durch diese Art des Extremismus ausgehen können.
Friedmans Ansätze zur Bekämpfung
In seinem Buch bietet Friedman Lösungsvorschläge an, um Gewalt gegen jüdische Menschen zu verhindern und fordert ein Umdenken in der Gesellschaft. Er betont die Notwendigkeit, Judenhass als einen Verstoß gegen das humanistische Selbstverständnis zu erkennen, und verweist auf das Grundgesetz, wonach die Würde des Menschen unantastbar ist. Die Diskussionsrunde in Ahaus bietet die Gelegenheit, diese Themen zu vertiefen und das Bewusstsein für die Situation in Deutschland zu schärfen.
Michel Friedman hat nicht nur als Stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland gewirkt, sondern war auch in den 1990er Jahren Mitglied im CDU-Bundesvorstand. Seine Vielseitigkeit und seine Stimme für das Wohl aller Menschen machen ihn zu einem relevanten Akteur im Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland. Weitere Informationen über die bevorstehende Veranstaltung finden Sie in der Borkener Zeitung und dem Evangelisch.de. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz hat aktuelle Informationen dazu bereitgestellt.