In der Silvesternacht 2023/2024 verlief die Situation im Kreis Borken aus Sicht der Einsatzkräfte überwiegend ruhig. Die Feuerwehrleitstelle berichtete von einer überschaubaren Anzahl an Einsätzen, die vor allem in Ahaus und Umgebung stattfanden. So gab es in Ahaus einen brennenden Holzstapel, der gegen 20.30 Uhr in Stadtlohn gemeldet wurde. Anwohner löschten das Feuer bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr. Diese konnte jedoch noch kleinere Flammen ablöschen und entdeckte einen weiteren kleinen Brand am Straßenrand. Zeitgleich brannte in Gescher eine Hecke.
Gegen 23.30 Uhr kam es in Bocholt zu einem Vorfall, bei dem eine Mülltonne in Brand geriet und die Flammen auf ein Fahrzeug übergriffen. Bei den Löscharbeiten in Bocholt verletzte sich eine Person. Kurz vor Mitternacht zogen die Rettungskräfte eine Bilanz: Es gab insgesamt 4 Brände und 2 Verletzte innerhalb der Nacht. Eine Person verletzte sich schwer durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk in Bocholt und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ab Mitternacht meldeten die Einsatzkräfte keine größeren Brände oder Einsätze mehr im Kreisgebiet.
Einsätze der Feuerwehr und des Rettungsdienstes
Die Übersicht über die kleineren Brände bis Neujahr verdeutlicht die Situation im Kreis:
- Ahaus: 5 Brände, 1 technische Hilfeleistung
- Bocholt: 7 Brände, 1 technische Hilfeleistung
- Borken: 3 Brände
- Gronau: 1 Brand
- Heek: 1 Brand
- Reken: 2 Brände
- Rhede: 1 Brand
- Schöppingen: 1 Brand
Der Rettungsdienst verzeichnete mehrere „silvesterbedingte“ Einsätze, die sich wie folgt aufschlüsselten:
- Ahaus: 2
- Gronau: 1
- Reken: 1
- Südlohn: 3
- Vreden: 1
Am 1. Januar 2024 hatte die Polizei im Kreis Borken noch keine endgültige Bilanz vorliegen, bestätigte jedoch, dass es keine größeren Einsätze oder Zwischenfälle gab.
Zusätzlich zur Bilanz verliefen die Einsätze der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in der Silvesternacht mit insgesamt 17 Feuerwehrreinsätzen. Dazu gehörten unter anderem das Ablöschen von Pyrotechnik auf Straßen sowie Fehlalarme bei Brandmeldeanlagen. Der Rettungsdienst hatte 20 Notfalleinsätze zu verzeichnen.
Besonders tragisch war der Vorfall in Reken, wo ein 43-jähriger Mann durch die Explosion eines mutmaßlich selbst gefertigten Feuerwerkskörpers schwer verletzt wurde. Lebensgefahr konnte nicht ausgeschlossen werden, und er wurde ins Krankenhaus gebracht. In der näheren Umgebung des Einsatzortes wurden vier ungezündete, mutmaßlich selbstgebaute „Böller“ gefunden, sowie Materialien zum Bau von Sprengkörpern in der Wohnung des Verletzten sichergestellt. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen zum Hergang des Unfalls, die derzeit noch andauern, wie heimatreport.de berichtete.