Am 21. Februar 2025 sind Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Borken und des NABU Kreisverband Borken e.V. aktiv im Naturschutzgebiet „Hohenhorster Berge“ in Bocholt. Gemeinsam pflanzen sie junge Bergahörner, unterstützt von Auszubildenden der Firma Spaleck aus Bocholt. Diese Pflanzaktion ist Teil eines umfassenden Plans zum Schutz und zur Förderung der biodiversen Flora und Fauna des Gebiets.
Patrick Lückel und Jan Sicking von der Unteren Naturschutzbehörde erläutern die grundlegende Rolle des Waldes im Ökosystem und die spezifischen Herausforderungen, mit denen das Naturschutzgebiet konfrontiert ist. Während die „Hohenhorster Berge“ als beliebtes Erholungsziel bekannt sind, schränkt die intensive Nutzung des Gebiets durch Erholungssuchende, Hundehalter, Mountainbiker und Reiter die natürlichen Lebensräume erheblich ein.
Besucherlenkung und Schutzmaßnahmen
Im Rahmen der Maßnahme wurden verschiedene Strategien zur Besucherlenkung vorgestellt. Dazu gehören unter anderem die Kennzeichnung von Wegen mit roten Holzpflöcken, die Versperrung unzulässiger Trampelpfade und der Schutz der empfindlichen Sanddünen. Informationspulte und -tafeln sollen den Besuchern helfen, sich über das Gebiet und die dortigen Regelungen zu informieren.
Bernd Garvert, Leiter des Fachbereichs Natur und Umwelt, betont, wie wichtig es ist, einen vielfältigen Laubwald als Rückzugsort für Tiere zu fördern. Insbesondere die Erhaltung des Sanddünenfeldes, die Förderung seltener Sandtrockenrasen sowie die Sicherung und Entwicklung der Laubwaldgesellschaften stellen zentrale Herausforderungen dar, die durch die neuen Maßnahmen adressiert werden sollen.
Nachhaltige Nutzung und Aufrufe zur Rücksichtnahme
Eine gar nicht zu unterschätzende Problematik sind die Störungen während der Brut- und Setzzeit, die das empfindliche Ökosystem zusätzlich belasten. Friedel Wielers vom Fachbereich Natur und Umwelt appelliert daher an alle Besucher, rücksichtsvoll zu handeln: Hunde sollten an der Leine geführt und Abfälle ordnungsgemäß entsorgt werden. Knapp vier Prozent der Fläche des Kreises sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen, und das Verweilen abseits der gesetzten Wege ist verboten.
Verstöße gegen die Vorschriften in Naturschutzgebieten können als Ordnungswidrigkeiten mit Geldbußen geahndet werden, wobei die Jägerschaft, der NABU-Kreisverband und die Stadt Bocholt sich daher schützend für das Gebiet und dessen sensible Lebensräume einsetzen. In diesem Zusammenhang steht bereits ein Treffen vor Ort auf der Agenda, um Maßnahmen zur besseren Wegeführung und zu Absperrbereichen abzustimmen.
Die Bevölkerung wird über die konkreten Planungen sowie über weitere Schritte informiert, bevor die Maßnahmen endgültig umgesetzt werden. Damit erhofft man sich, die besondere Eigenart des Naturschutzgebiets „Hohenhorster Berge“ für zukünftige Generationen zu bewahren und gleichzeitig den Bedürfnissen der Erholungssuchenden Rechnung zu tragen.