Am späten Freitagabend kam es in Borken zu einem versuchten Brandanschlag auf die CDU-Geschäftsstelle. Ein 41-jähriger Mann hatte offenbar geplant, mit einer mutmaßlich brennbaren Flüssigkeit aus einem Kanister an den Rollläden des Parteibüros Feuer zu legen. Durch das schnelle Handeln eines Zeugen wurde die Polizei alarmiert, die den Mann noch vor der Ausführung seiner Tat festnehmen konnte. noz.de berichtet, dass der Verdächtige beim Eintreffen der Beamten auf dem Hof der Geschäftsstelle angetroffen wurde und auf sie einen stark verwirrten Eindruck machte.
Die Polizei wies darauf hin, dass der Mann sich offensichtlich in einer psychischen Ausnahmesituation befand. Er hatte zuvor einen unbekannten Dorstener aggressiv angesprochen und versucht, den geöffneten Kanister mit einem Feuerzeug anzuzünden. Dieser Vorfall ereignete sich gegen 22:20 Uhr am Butenwall, bevor der Täter zu den Parteiräumlichkeiten ging. Dank der Intervention des Zeugen konnte Schlimmeres verhindert werden. wn.de
Ermittlungen und psychische Gesundheit
Nach seiner Festnahme wurde der 41-Jährige in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen, nachdem eine ärztliche Untersuchung ergeben hatte, dass er aufgrund seines psychischen Zustands zwangseinzuweisen war. Der Staatsschutz der Polizei Münster hat die Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Hintergründe und Motive des Mannes zu klären. Bisher ist unklar, was ihn zu dieser extremen Handlung veranlasst hat.
Die Thematik psychischer Erkrankungen ist nicht nur in diesem speziellen Fall von Bedeutung. Daten aus dem Jahr 2021 zeigen, dass psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen die häufigste Ursache für stationäre Krankenhausbehandlungen darstellen. Rund 81.000 von etwa 427.600 Krankenhauspatienten im Alter von 10 bis 17 Jahren wurden aus diesem Grund behandelt. Dies sind 19 % aller Behandlungen in dieser Altersgruppe. Bei Erwachsenen ab 18 Jahren lagen die psychischen Erkrankungen mit 6 % ebenfalls hoch. destatis.de
Angesichts dieser besorgniserregenden Statistiken kann der Fall des Borkener Mannes als eine eindringliche Erinnerung an die Notwendigkeit einer besseren Unterstützung für Menschen mit psychischen Problemen gesehen werden. Die steigenden Zahlen stationärer Behandlungen in den letzten Jahren verdeutlichen den zunehmenden Druck und die Herausforderungen, denen viele Menschen gegenüberstehen.
Das Geschehen in Borken wirft daher nicht nur Fragen nach dem individuellen Schicksal des 41-Jährigen auf, sondern auch nach der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, psychische Erkrankungen ernst zu nehmen und adäquate Hilfe bereitzustellen.