Am 27. Januar 2025 wird in Deutschland der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. An diesem bedeutenden Tag wehen die Flaggen am Borkener Kreishaus auf Halbmast, wie der Kreis Borken bekanntgab. Dieser Gedenktag erinnert an die Befreiung der Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch russische Soldaten im Jahr 1945.
Auschwitz gilt als ein zentrales Symbol für den millionenfachen Mord an Juden und anderen Volksgruppen während des Holocausts. Der 27. Januar wurde im Jahr 1996 zum offiziellen Gedenktag erklärt. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog forderte in seiner Ansprache, dass dieser Tag „aus der Erinnerung immer wieder lebendige Zukunft werden lassen“ soll.
Veranstaltungen und Gedenkstunden
Eine bemerkenswerte Veranstaltung wird am 29. Januar 2025 im Deutschen Bundestag stattfinden. Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz-Birkenau richtet der Bundestag eine Gedenkstunde aus, die von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas um 12 Uhr eröffnet wird. In dieser Gedenkstunde werden Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und der Holocaust-Überlebende Roman Schwarzman sprechen.
Roman Schwarzman, geboren 1936 in der Ukraine, überlebte das Ghetto Berschad und wurde im Sommer 1941 aufgrund seines jüdischen Glaubens deportiert. Seine Befreiung durch die Rote Armee fand im März 1944 statt. Heute ist er Vorsitzender des ukrainischen Verbands für jüdische KZ- und Ghetto-Überlebende und engagiert sich leidenschaftlich für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus.
Nach der Gedenkstunde wird es eine Podiumsdiskussion mit Bärbel Bas und Roman Schwarzman geben, die zusammen mit rund 80 Jugendlichen unter dem Motto „Wider das Vergessen“ diskutieren werden. Diese Veranstaltung wird ab 14 Uhr live auf bundestag.de übertragen. Musikalisch wird das Programm von Studierenden der Universität der Künste Berlin begleitet, die Werke von Gideon Klein und Hans Gál präsentieren.
Ein gesetzlich verankerter Gedenktag
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist seit 1996 in Deutschland ein gesetzlich verankerter Gedenktag und wird auch in vielen europäischen Staaten begangen. Er erinnert nicht nur an die jüdischen Opfer, sondern auch an Sinti, Roma, Zeugen Jehovas, Slawen, Zwangsarbeiter, Homosexuelle sowie politische Gefangene, Kranke und Behinderte, die unter dem NS-Regime litten.
Die Vereinten Nationen erklärten 2005 den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Der Gedenktag hat sich als Plattform etabliert, um auf aktuelle Tendenzen von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit aufmerksam zu machen – Problematiken, die weiterhin von gesellschaftlicher Relevanz sind.