Im Jahr 2024 erlebte der Kreis Borken einen Anstieg bei der Erteilung von Führerscheinen. Insgesamt wurden 8.400 Führerscheine neu ausgestellt oder erweitert, was einer Steigerung um 849 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders auffällig ist die Zahl der 2.762 Führerscheine, die für das begleitete Fahren mit 17 ausgestellt wurden. Dies zeigt das anhaltende Interesse junger Menschen, bereits frühzeitig mit dem Fahren zu beginnen. Dennoch gab es auch Schattenseiten: Insgesamt 541 Führerscheine wurden im gleichen Jahr entzogen, hauptsächlich aufgrund von Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen.
Von den 541 entzogen Führerscheinen waren 381 Fälle auf alkohol- oder drogenbedingte Verstöße zurückzuführen. Daneben wurde in 93 Fällen der Führerschein aufgrund anderer Delikte wie Unfallflucht oder Mängel im Fahrzeug entzogen. Zudem haben 38 Fahranfänger ihre Probezeit nicht bestanden, während 29 Personen ihren Führerschein wegen zu vieler Punkte im Verkehrszentralregister verloren haben. Im Gegensatz dazu konnten 518 Bürgerinnen und Bürger ihren Führerschein zurückerlangen, nachdem sie ihre Eignung, beispielsweise durch eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU), nachgewiesen hatten.
Führerscheinumtausch und rechtliche Rahmenbedingungen
Ein bedeutender Aspekt der aktuellen Führerscheinregulation im Kreis Borken ist die Umtauschpflicht, die 2024 in vollem Gange war. Insgesamt 7.210 alte Führerscheine wurden im Rahmen dieser Pflicht umgetauscht. Der Umtausch erfolgt in mehreren Stufen bis zum Jahr 2033. Ein wichtiger Stichtag ist 2025: Ab diesem Jahr sind alle Bürger mit Papierführerschein, die nach 1971 geboren wurden, verpflichtet, ihren Führerschein umzutauschen. Der Umtausch von Kartenführerscheinen wird ab 2026 fällig.
Die rechtlichen Grundlagen für die Neuerteilung des Führerscheins nach einem Entzug sind im Straßenverkehrsgesetz (StVG) und der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) verankert. Die Neuerteilung ist notwendig, wenn der Führerschein aufgrund schwerwiegender Verkehrsverstöße entzogen wurde. Beispielsweise können Punkte im Fahreignungsregister oder Suchtproblematiken zur MPU führen, die eine Voraussetzung für die Wiedererlangung des Führerscheins darstellen.
Prozess zur Wiedererlangung des Führerscheins
Die Neuerteilung des Führerscheins ist ein mehrstufiger Prozess. Nach Ablauf der Sperrfrist kann ein Antrag auf Neuerteilung bei der zuständigen Behörde gestellt werden. Zu den notwendigen Dokumenten gehören ein Antragsformular, ein Identitätsnachweis, ein biometrisches Passfoto sowie der Nachweis über die erfolgreich absolvierte MPU. Diese Untersuchung dient dazu, die Fahreignung des Antragstellers zu überprüfen, einschließlich seiner Reaktionsfähigkeit und seines Umgangs mit Verkehrsregeln.
Die Kosten für den gesamten Prozess können variieren und sich auf mehrere hundert bis tausend Euro belaufen, abhängig von den erforderlichen Kursen und der MPU. Die Bearbeitungsdauer von der Antragstellung bis zur Neuerteilung kann mehrere Monate bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen.
Die Wichtigkeit der Neuerteilung liegt darin, eine zweite Chance zur Demonstration der eigenen Fahreignung zu bieten. Sie ermöglicht den Betroffenen, die persönliche Reflexion zu fördern, die eigenen Fahrfähigkeiten zu verbessern und letztlich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beizutragen. Wer erfolgreich den Prozess durchläuft, kann seine Mobilität zurückgewinnen und damit auch die damit verbundenen sozialen und beruflichen Möglichkeiten.
Für weitere Informationen zu den Themen Führerscheinumtausch und Neuerteilung ist auf der Internetseite des Kreises Borken umfangreiches Material verfügbar. Details dazu können auch auf Plattformen wie fuehrerscheinumtausch.com und burlo-direkt.de nachgelesen werden.