Der Weiberfasching, eine der festlichen Höhepunkte der Karnevalszeit, fand am Freitag im Hotel Hassia in Frielendorf statt. Organisiert vom Frielendorfer Carneval Verein (FCV) lockte die Veranstaltung etwa 240 Frauen, die sich unter dem Motto „Unter Wasser“ in kreative Kostüme verwandelten. Von Meerjungfrauen über Tintenfische bis hin zu Müll im Fischernetz – die Kostümvielfalt war beeindruckend. Die Moderation übernahmen Sabrina Wischrath und Yvonne Romankowic, die durch den Abend führten und die Stimmung anheizten.
Die Atmosphäre war geprägt von Musik, Tanz und Feierstimmung. Insgesamt traten sieben Männerballetts aus dem Schwalm-Eder-Kreis auf. Besonders herausragend war der erste Auftritt der Hopfelder Garde Mäuschen. Diese präsentierte sich in Berufsbekleidungen und erhielt hierfür Standing Ovations. Auch das Männerballett BCC Borken, das Salsa und Ballermann-Hits interpretierte, wurde mit lautem Applaus bedacht. Bei der ersten Pause stürmten die Damen die Tanzfläche und ließen sich von der musikalischen Darbietung mitreißen.
Vielfältige Auftritte und Stimmung
Weitere Auftritte folgten von Gruppen wie den Gazellen aus Treysa und dem Männerballett Wolfershausen, was die gute Stimmung weiter anheizte. Ein besonderes Highlight war der Auftritt der Ranzengarde Blaue Funken aus Guxhagen. Den krönenden Abschluss bildeten das Showballett sowie die Fresh-Mett-Boys des FCV, deren Darbietungen die Feierlichkeiten auf unvergessliche Weise abrundeten. Bei viel Tanzen, Mitsingen und Lachen war die allgemeine Stimmung ausgelassen.
Parallel dazu führte der Hammerleser Faschingsverein seinen eigenen Weiberfasching durch, der zum vierten Mal stattfand. Dieses Event war ebenso ein bunter Mix aus Tradition und Spaß. Die Veranstaltung erfreute sich einer Mischung aus Frauen in festlichen Kostümen und Männern, die sich in Frauenkleidern präsentierten. Höhepunkte waren die Auftritte von sechs Männerballett-Gruppen und das Debüt von Funkenmariechen Angelina Dagner, die nach acht Jahren Garde- und Auftrittserfahrung ihre ersten Schritte auf der Bühne wagte.
Die Feier wurde durch DJ Flo bereichert, dessen Musik- und Lichtshow die Gäste in Feierlaune versetzte. Die „Rußweiber“ tanzten zu Songs von Michael Jackson, während die Männergruppe „Lari Fari“ aus Diesenbach die Zuschauer in ihren Bann zog. Auch hier wurde eine Polonaise initiiert, die alle Teilnehmer zum Mitsingen animierte. Die Brotzeit sorgte dafür, dass die Feierlichkeiten über mehrere Stunden dauerten und somit das gesellige Miteinander unterstrichen wurden.
Tradition und Zukunft des Faschings
Der Weiberfasching ist Teil einer langen Tradition, die ihre Wurzeln sowohl in heidnischen als auch in christlichen Bräuchen hat. Der Einfluss alter römischer Feste und germanischer Winteraustreibungen ist noch heute spürbar. Historisch betrachtet entwickelte sich der Karneval im Mittelalter zu einer bedeutenden Feierzeit, die die Menschen vor der 40-tägigen Fastenzeit zusammenbrachte. Seitdem hat sich der Fasching von den ersten maskierten Umzügen zu einem großen Spektakel mit kommerziellen Elementen und alternativen Formen weiterentwickelt.
Die aktuellen Veranstaltungen, wie die in Frielendorf und Hammerles, zeigen, daß diese Traditionen auch über die Jahre erhalten blieben und weiterentwickelt werden. Die Kombination aus Brauchtum, Lebensfreude und dem Gemeinschaftsgefühl zieht Jahr für Jahr Tausende von Besuchern an, die gemeinsam das Leben feiern und die sozialen Bindungen stärken. In einer Zeit, in der der Karneval häufig von Kommerz geprägt ist, bieten solche Feiern eine willkommene Rückkehr zu den Wurzeln des Faschings.