Am 22.03.2025 wurde bekannt, dass sich die Bauarbeiten an der Knappenstraße zwischen Speckenbruch und Polderstraße in Bottrop weiter verzögern. Grund dafür sind unerwartete Funde in Form von unterirdischen Einbauten, die nicht in den ursprünglichen Plänen verzeichnet waren. Experten berichten von entdeckten Leitungen und einem Betonbunker während der Tiefbauarbeiten. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Arbeiten bis Ende April beendet sein werden.
Ein zentrales Element dieser Arbeiten ist ein entdecktes Kanalrohr mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern. Dieses Rohr kann als „Leerrohr“ für die zukünftigen Stromkabel genutzt werden. Ursprünglich war eine Durchpressung unter der Bahn-Trasse vorgesehen, die jedoch nicht durchgeführt werden konnte. Das gefundene Kanalrohr bietet jetzt die Möglichkeit, weitere Leitungen durchzuführen. Zudem hat die EVNG angefragt, eine neue Gasleitung durch das alte Kanalrohr zu verlegen, obwohl dies nicht im ursprünglichen Vertrag enthalten war. Diese Möglichkeit wird jedoch als vorteilhaft erachtet, um spätere Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Bedeutung der Bauarbeiten für die Region
Die aktuellen Bauarbeiten sind notwendig, um zusätzliche Erdkabel für die Energieversorgung des Pumpwerks an der Boye zu verlegen. Dieses Pumpwerk der Emschergenossenschaft spielt eine entscheidende Rolle im Schutz vor Starkregen und Hochwasser und verhindert eine Gefährdung des Stadtteils Boy sowie der B 224 und umliegenden Gebieten bis nach Gladbeck.
Parallel zu diesen Entwicklungen führt die Emschergenossenschaft Baugrunderkundungen entlang eines vier Kilometer langen Abschnitts der Emscher in Castrop-Rauxel durch. Diese Erhebungen sind Teil der Vorbereitungen für die Renaturierung des Flusses, die von großer ökologischer Bedeutung ist. Die Emscher wurde über 150 Jahre lang als offener Abwasserlauf genutzt, was zu erheblichen Umweltproblemen führte. Die Bergsenkungen durch den Kohleabbau behinderten zudem frühere Bauvorhaben.
Mit dem Emscher-Umbau, der 1992 eingeleitet wurde und bis Ende 2021 abgeschlossen sein sollte, wurden wichtige Fortschritte erzielt. In diesem Rahmen wurden vier Großkläranlagen und über 430 Kilometer unterirdische Abwasserkanäle errichtet, wofür die Emschergenossenschaft rund 5,5 Milliarden Euro investierte. Die Untersuchungen zur Renaturierung in Castrop-Rauxel beginnen jetzt, während in anderen Bereichen, vor allem im Dortmunder Raum, die Umgestaltungen bereits abgeschlossen sind.
Initiativen zur Renaturierung
Die Renaturierungsmaßnahmen, die für naturnahe Gestaltungen von Flüssen und Bächen stehen, sind nicht nur ökologisch, sondern tragen auch zur Steigerung der Lebensqualität und zur Reduzierung von Hochwassergefahren bei. Zudem bieten sie Lebensräume für verschiedene Pflanzen- und Tierarten und unterstützen den Abbau umweltbelastender Stoffe. Dies ist besonders wichtig im Kontext des Klimawandels.
Eine Online-Plattform zur Renaturierung von Fließgewässern gibt detaillierte Informationen und dient als Unterstützung für alle Beteiligten an Renaturierungsprojekten. Die Plattform richtet sich an Städte, Gemeinden, Wasserwirtschaftsbehörden sowie an Bürgerinitiativen und bietet wertvolle Ressourcen, um effiziente Renaturierungsprojekte zu planen und durchzuführen.
Insgesamt verdeutlichen diese Kooperationen und Bauprojekte die Bemühungen, sowohl die Infrastruktur als auch die Umwelt nachhaltig zu gestalten und somit eine zukunftsfähige Entwicklung für die Region zu sichern.wir-lieben-bottrop.de grundrichtig.de umweltbundesamt.de