Am 8. März 2025 wird der Internationale Frauentag unter dem Motto „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte, Gleichheit, Ermächtigung“ gefeiert. bottroper-zeitung.de beleuchtet, wie die Stadt Bottrop zu diesem Anlass ein Zeichen für Gleichberechtigung und Chancengleichheit setzt. Oberbürgermeister Bernd Tischler äußerte die Notwendigkeit, gleiche Rechte und Chancen für Frauen und Mädchen zu fördern. Die Stadtverwaltung besteht aus 1.981 Mitarbeitenden, darunter 1.014 Frauen und 967 Männer, jedoch zeigt sich ein deutliches Ungleichgewicht in den Führungspositionen.
In Bottrop sind in den Fachdienststellenleitungen lediglich 11 Frauen 20 Männern gegenübergestellt. Ähnlich verteilt sind die Vertretungen in weiteren Führungspositionen: Bei den stellvertretenden Fachdienststellenleitungen sind es 21 Frauen und 28 Männer, während in Abteilungsleitungen 6 Frauen und 13 Männer tätig sind. Lediglich in der Leitung von Sachgebieten und Teams zeigt sich mit 43 Frauen und 44 Männern ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Gleichstellungsbeauftragte Susanne Lehmann steht. Sie betont die Notwendigkeit, gleiche Aufstiegschancen zu schaffen.
Aktionen in Bottrop
Im Rahmen des Internationalen Frauentags wird Bottrop vom 7. bis 12. März Fahnen im Design des Mottos hissen, sowohl am Rathaus als auch an der Bezirksverwaltungsstelle in Kirchhellen. Diese Aktion hat das Ziel, die Bedeutung von Gerechtigkeit und Chancengleichheit für den gesellschaftlichen Frieden hervorzuheben. Oberbürgermeister Tischler unterstrich, dass das Engagement für die Rechte von Frauen und Mädchen kontinuierlich sein muss.
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln im Jahr 1909 in den USA und wurde 1975 von den Vereinten Nationen institutionalisiert. Hauptziele sind die Bekämpfung von Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung sowie die Förderung der Geschlechtergleichstellung. Doch die Herausforderungen währen auch mit einem zeitgemäßen Rückblick. Wie die bpb.de berichtet, bleibt der Fortschritt zur Gleichstellung der Geschlechter oft zu langsam, fragil und ungleichmäßig. Die UN Women weisen darauf hin, dass die Welt für Frauen und Mädchen gleichberechtigter ist als je zuvor, dennoch leiden über 230 Millionen Frauen und Mädchen weltweit unter Genitalverstümmelung.
In Deutschland ist die Situation nicht minder besorgniserregend. Immer noch wird jede dritte Frau Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt. Im Jahr 2023 wurden 167.639 Fälle von Partnerschaftsgewalt erfasst, was einem Anstieg von 6,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 79% der Opfer waren weiblich. Zudem ist Deutschland im IPU-Ranking nur Platz 45 von 185 Ländern, wenn es um den Frauenanteil in nationalen Parlamenten geht, und Frauen in Führungspositionen sind weiterhin stark unterrepräsentiert, was den Gender Pay Gap angeht.
Globale Herausforderungen
Weltweit hat die Gleichstellung der Geschlechter noch einen langen Weg vor sich. In 67 von 120 Ländern fehlen Gesetze gegen die Diskriminierung von Frauen, während in vielen anderen Ländern reproductive Rechte und rechtliche Gleichheit über Ehe und Scheidung nicht gewährleistet sind. Besonders besorgniserregend ist, dass in über der Hälfte der untersuchten Länder Sex ohne Einwilligung nicht als Vergewaltigung definiert wird, und zahlreiche Frauen sind in Krisen- und Konfliktgebieten wie Afghanistan und dem Iran extremen Unterdrückungen ausgesetzt.
Der Internationale Frauentag ist mehr als nur ein Symbol in einem Kalender; er ist ein Aufruf zum Handeln. Ob durch Demonstrationen, Lesungen oder die Verbreitung feministischer Botschaften in sozialen Medien, Frauen weltweit machen auf ihre Rechte aufmerksam. Trotz politischer Unsicherheit benötigen die Rechte und Chancen von Frauen eine stärkere Unterstützung und Sichtbarkeit. Nur so kann langfristiger Fortschritt in der Gleichstellung der Geschlechter erzielt werden. sueddeutsche.de verweist darauf, dass weniger Frauen an exklusiven Netzwerkveranstaltungen teilnehmen werden, was zeigt, dass es noch viel zu tun gibt.