Im Jahr 2024 erlebten Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen einen bemerkenswerten Anstieg bei der Gründung neuer Unternehmen. Insgesamt wurden in diesen drei Städten 16 neue Start-ups gegründet, was einem Anstieg von über 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, als lediglich neun Unternehmen den Sprung ins Unternehmertum wagten. Gelsenkirchen verzeichnete dabei den größten Zuwachs und belegt eine herausragende Position innerhalb dieser Dynamik. Diese Informationen stammen aus einem aktuellen Report des Deutschen Start-up-Verbands, der die positive Entwicklung im Gründungsgeschehen dokumentiert.
Start-ups sind in der Regel junge Unternehmen, die innovative Geschäftsideen verfolgen und großes Wachstumspotenzial besitzen. Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Künstlichen Intelligenz, die zunehmend in neuen Geschäftszweigen zum Einsatz kommt. Auch landesweit zeigt sich eine positive Trendwende: bundesweit stieg die Zahl der Neugründungen im Jahr 2024 um 15 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023, wie der Startup-Verband berichtet.
Wachstum im deutschen Start-up-Sektor
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 wurden in Deutschland insgesamt 1.384 neue Start-ups verzeichnet. Dies stellt eine deutliche Erholung des Marktes dar, nachdem es Mitte 2022 einen Rückgang gab. Die führenden Bundesländer für Neugründungen sind Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Nordrhein-Westfalen allein verzeichnete einen Anstieg von 25 Prozent, während Berlin sogar einen Anstieg von 28 Prozent erzielen konnte. Besonders bemerkenswert ist der zentrale Software-Sektor, der mit 302 Neugründungen etwa jedes fünfte neue Start-up ausmacht. Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz treiben hier die Entwicklung voran.
Die Verteilung der Gründungen zeigt zudem, dass München und Berlin die Hauptstandorte für Start-up-Gründungen sind, mit einem Anteil von 26 Prozent an allen neuen Unternehmensgründungen in Deutschland. München hat Berlin bei den Gründungen pro Kopf knapp überholt, was eine interessante Entwicklung darstellt. Die positiven Statistiken spiegeln sich auch in kleineren Städten wider. Plätze wie Aachen, Darmstadt und Heidelberg gehören zu den Top 5 der Pro-Kopf-stärksten Gründungsstädte.
Finanzierung und Herausforderungen
Start-ups in Deutschland sind in der Regel jung, innovativ und müssen sich oft auf frühe Geschäftsausweitung sowie Venture-Capital verlassen. Laut einem Bericht von Statista sind rund 75 Prozent der Start-ups auf die B2B-Kundengruppe fokussiert, während etwa 20 Prozent den Endverbraucherbereich (B2C) bedienen. Ein weiteres aufschlussreiches Detail ist, dass der Anteil männlicher Gründer bei rund 81 Prozent liegt, was auf eine Geschlechterdisparität in der gründungsspezifischen Szene hinweist.
Finanzierungsquellen spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Start-ups. Rund 45 Prozent der Start-ups haben sich teilweise aus staatlichen Fördermitteln finanziert. Auch Business Angel Capital und Venture Capital sind für viele Gründer unerlässlich. Die Investitionen in Start-ups nehmen tendenziell zu. Nach einem Rückgang im Jahr 2020 stiegen die Investments 2021 auf über 17 Milliarden Euro, während sie im Jahr 2022 bei fast 10 Milliarden Euro lagen. Diese Flüsse sind besonders im Software- und Analytics-Sektor stark gewachsen.
Insgesamt zeigt sich also ein vielversprechendes Bild für die Zukunft der Start-up-Szene, sowohl in den großen als auch in den kleineren Städten Deutschlands. Der Aufwärtstrend bei Gründungen und die zentrale Rolle der Künstlichen Intelligenz könnten gerade für Regionen und Branchen mit viel Innovationspotenzial eine entscheidende Rolle spielen.