Die Bundestagswahl 2025 in Nordrhein-Westfalen zieht aufgrund ungewöhnlicher Unstimmigkeiten bei der Stimmauszählung aktuell die Aufmerksamkeit auf sich. Heute, am 8. März 2025, wurden die ersten Analysen und Ergebnisse der Wahl bekannt gegeben. In mehreren Wahlkreisen, insbesondere im Wahlkreis 145 Soest, gab es Abweichungen, die den Kreiswahlausschuss dazu veranlasst haben, die Feststellung des Endergebnisses zu wiederholen. Dies wurde von Merkur berichtet, und bedeuten, dass auch in mindestens 63 weiteren Wahlkreisen in NRW Überprüfungen nötig sind.
Das Bündnis für soziale Wende (BSW) hat Unstimmigkeiten in den Ergebnissen festgestellt und fordert, die Wahl in insgesamt 64 Wahlkreisen noch einmal zu überprüfen. Die Auswirkungen der festgestellten Unregelmäßigkeiten auf das Endergebnis bleiben derzeit allerdings unklar.
Wahlergebnisse und Trends
Laut den offiziellen Ergebnissen der Bundestagswahl, die am 23. Februar 2025 stattfand, waren insgesamt 12.883.912 Personen wahlberechtigt. Von diesen gaben 10.588.884 ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von 82,2 % entspricht. Die Zahl der ungültigen Stimmen betrug 99.150, während die gültigen Stimmen bei 10.489.734 lagen, wie wahlergebnisse.nrw mitteilt.
Im Vergleich zur Wahl 2021 zeigt sich ein deutlich verändertes Bild. Die CDU erzielte mit 30,1 % der Zweitstimmen den ersten Platz, während die SPD, die 2021 noch vorne lag, mit nur 20,0 % auf dem zweiten Platz landet. Die AfD konnte sich mit 16,8 % als drittstärkste Kraft etablieren, gefolgt von den Grünen mit 12,4 %. Die Sitzverteilung in NRW ist angesichts der Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition, die die Anzahl der Sitze im Bundestag auf 630 reduziert hat, besonders bedeutend. Nordrhein-Westfalen hat nun 139 Sitze, 17 weniger als zuvor.
Relevante Stimmenanteile
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Verteilung der Erst- und Zweitstimmen unter den Parteien. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Partei | Erststimmen | Zweitstimmen | Differenz zu Vorwahl |
---|---|---|---|
SPD | 2.633.518 (25,1%) | 2.108.383 (20,0%) | -9,1% |
CDU | 3.566.697 (34,0%) | 3.170.708 (30,1%) | +4,2% |
GRÜNE | 1.230.334 (11,7%) | 1.300.915 (12,4%) | -3,7% |
AfD | 1.720.361 (16,4%) | 1.769.822 (16,8%) | +9,6% |
Die Linke | 714.177 (6,8%) | 877.058 (8,3%) | +4,6% |
Die interaktive Karte, die die Ergebnisse der Parteien in 64 Wahlkreisen und 396 Städten visualisiert, zeigt die Parteien, die in verschiedenen Regionen die meisten Stimmen erhalten haben. Dunklere Farben markieren stärkere Ergebnisse. Der kommende Bundestag wird aufgrund der Reformierung anders aufgestellt sein, jedoch bleibt die Fünf-Prozent-Hürde bestehen, auch die Grundmandatsklausel bleibt in Kraft, wodurch die Bedeutung der Zweitstimmen erheblich zunimmt.
Das politische Interesse ist hoch, insbesondere mit dem Blick auf die konstituierende Sitzung des neuen Bundestages, die spätestens am 25. März stattfinden wird. Die alte Regierung wird mit dieser Sitzung enden, während der neue Bundeskanzler vom Bundestag gewählt wird, wie von WAZ dargelegt.