Im Kreis Coesfeld wird zur Förderung der Biodiversität und zum Schutz der Landschaft ein besonderes Augenmerk auf die Anpflanzung von Wallhecken gelegt. Diese Reihen aus Büschen und kleineren Bäumen, die unter anderem aus Vogelbeere und Hainbuche bestehen, bieten nicht nur eine natürliche Alternative zu Stacheldrahtzäunen, sondern auch wertvolle Lebensräume für viele Tierarten.
Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Coesfeld unterstützt aktiv die Anlage und Pflege dieser Wallhecken. Besonders in Zeiten zunehmender Umweltveränderungen ist es wichtig, dass diese Strukturen erhalten oder neu angelegt werden, da sie vielfältige ökologischen Funktionen übernehmen. Dazu zählen unter anderem der Windschutz, der Schutz vor Bodenerosion sowie die Verbesserung des Kleinklimas und des Wasserhaushalts, was nicht nur Vögeln, Insekten und Amphibien zugutekommt, sondern auch als Korridore für Fledermäuse dient. Dies verdeutlicht, warum die Kreispolitik auch in diesem Jahr den Ausbau der Wallhecken im Münsterland plant, wie WDR berichtet.
Langfristige Initiative zur Heckenberatung
Bereits seit drei Jahren arbeitet der Kreis Coesfeld daran, gemeinsam mit interessierten Bürgern neue Hecken zu pflanzen. Über 25 Personen haben sich seither beteiligt, und in dieser Zeit wurden bereits 32 Hecken mit einer Gesamtlänge von mehr als drei Kilometern angelegt. Ein Landwirt aus Gimbte hatte bereits 1934 von den positiven Aspekten der Wallhecken geschwärmt, und das Projekt hat an Relevanz nicht verloren.
Für 2025 wurde eine Anmeldephase eingerichtet, die vom 1. Februar bis zum 31. März läuft. Interessierte haben die Möglichkeit, sich per E-Mail an die Untere Naturschutzbehörde zu wenden oder sich im Serviceportal des Kreises zu informieren. Wichtig ist, dass Grundstücke in der freien Landschaft zur Verfügung stehen müssen, um an dem Projekt teilnehmen zu können. Der Kreis Coesfeld unterstützt nicht nur bei der Planung, sondern auch in den ersten zwei bis drei Jahren bei der Pflege, wobei diese Förderung jedoch nur für Hecken im Außenbereich gilt.
Pflege und Nachhaltigkeit
Ein wichtiger Aspekt bei der Anpflanzung und Pflege der Hecken ist die regelmäßige Wartung, wie auf Waldwissen erläutert wird. Um die Stabilität der Hecken zu gewährleisten und eine reiche Artenvielfalt zu erhalten, sollten bestimmte Schnittzeitpunkte eingehalten werden. Diese sind wichtig, um störende Eingriffe während der Brutzeit zu vermeiden und das Wachstum der Pflanzen zu fördern. Es ist ratsam, langsam wachsende Arten weniger häufig zu schneiden, während schnell wachsende mehr Aufmerksamkeit benötigen.
Ein weiterer bedeutender Punkt ist die Förderung einer dichten Strauchschicht und eines vielfältigen Krautsaums, der als Rückzugsraum für verschiedene Tierarten dient. Das spätere Mähen des Krautsaums gibt den Tieren zudem die Möglichkeit, in andere Bereiche zu flüchten. Auch das Anlegen von sogenannten Buchten entlang der Hecken kann die Nistplatzangebote für Vögel erhöhen und somit den ökologischen Wert dieser Strukturen steigern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wallhecken im Kreis Coesfeld nicht nur ein bedeutendes Element der Landschaft sind, sondern auch einen essenziellen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten. Die Zusammenarbeit zwischen den Bürgern und der Naturschutzbehörde schafft eine Perspektive für eine nachhaltige Entwicklung der Region.