Am 21. Februar 2025 ruft der Kreis Coesfeld zur Teilnahme an der bevorstehenden Bundestagswahl auf. Dr. Linus Tepe, Kreisdirektor und Kreiswahlleiter, hebt die immense Bedeutung der Wahlbeteiligung hervor. Die Bundestagswahl stellt eine entscheidende Gelegenheit dar, die Demokratie aktiv mitzugestalten. Im Wahlkreis 126 Coesfeld – Steinfurt II sind insgesamt 194.330 Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt, darunter mehr als 6.300 Erstwählerinnen und Erstwähler, die zum ersten Mal an dieser Wahl teilnehmen dürfen.
Bis zum Stichtag haben bereits 70.994 Wahlberechtigte einen Wahlschein beantragt, wobei etwa 36,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler im Wahlkreis planen, die Briefwahl zu nutzen. Ein weiterer Aspekt ist die Möglichkeit, die Ergebnisse der Wahl am Wahlabend online zu verfolgen, wobei die ersten Ergebnisse gegen 19 Uhr erwartet werden. Der Kreis Coesfeld appelliert eindringlich an alle Wahlberechtigten, ihr Stimmrecht zu nutzen und aktiv an der demokratischen Willensbildung teilzunehmen.
Wahlrechtsreform und ihre Auswirkungen
Die Bundestagswahl 2025 findet unter dem Einfluss einer umfassenden Wahlrechtsreform statt, die im März 2023 beschlossen wurde. Diese Reform führt zu bedeutenden Änderungen, da die Anzahl der Bundestagsmandate auf 630 begrenzt ist, während Überhang- und Ausgleichsmandate wegfallen. Zukünftig müssen Sitze durch das Zweitstimmenergebnis gedeckt sein, was bedeutet, dass nur Parteien mit mindestens 5 Prozent der Zweitstimmen oder solche, die in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen erhalten, berücksichtigt werden.
Die Verteilung der Sitze erfolgt in zwei Schritten: Zunächst werden die Stimmen auf die Parteien gemäß ihrem Zweitstimmenergebnis verteilt. Danach erfolgt die Zuteilung der Sitze auf die Landeslisten der Parteien, wobei die Verteilung der Sitze auf die Bundesländer entsprechend dem Anteil der bundesweiten Zweitstimmen vorgenommen wird. Dies bedeutet, dass die Erststimme an Bedeutung verliert, während die Zweitstimme entscheidend für die Sitzverteilung im Bundestag wird.
Politische Landschaft und Wahlkampf
Der Wahlkampf für die Bundestagswahl 2025 begann nach dem Rauswurf des ehemaligen Finanzministers Christian Lindner (FDP) und dem Bruch der Ampelkoalition im November 2024. Alle Kanzler- und Spitzenkandidaten der Parteien stehen fest, und die Öffentlichkeitsarbeit der Bundestagsfraktionen ist sechs Wochen vor der Wahl eingeschränkt. Der Bundestag, der derzeit 733 Abgeordnete hat, wird nun auf die Zielgröße von 630 Abgeordneten reduziert. Die konstituierende Sitzung des neuen Bundestages wird spätestens 30 Tage nach der Wahl stattfinden.
Interessant ist auch, dass Wahlkreise künftig ohne Direktkandidaten im Bundestag vertreten sein können. Dies bedeutet, dass die Sitze der Parteien zunächst an die Wahlkreisgewinner vergeben werden, während verbleibende Sitze an die Kandidatinnen und Kandidaten der Landeslisten gehen. Die Fünf-Prozent-Hürde bleibt bestehen, wobei es jedoch Ausnahmen für nationale Minderheiten gibt. Die Grundmandatsklausel erlaubt es Parteien mit mindestens drei Direktmandaten, ins Parlament einzuziehen, selbst wenn sie weniger als fünf Prozent der Stimmen erhalten.
In einer spannenden politischen Szenerie macht der Kreis Coesfeld nun seine Bürgerinnen und Bürger auf die bevorstehenden Entscheidungen aufmerksam. Die Wahl am 23. Februar 2025 wird entscheidend sein, nicht nur für die zukünftige Zusammensetzung des Bundestages, sondern auch für die Richtung, die Deutschland in den kommenden Jahren einschlagen wird. Dadurch wird die aktive Teilnahme an der Wahl umso wichtiger.