Die Diskussion über die Einführung von „Bettelverbotszonen“ in Dortmund nimmt an Fahrt auf. Die CDU plant, diese Maßnahme im kommenden Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden zu behandeln. Uwe Wallrabe, ein CDU-Ratsmitglied, erklärt, dass es zunehmend Beschwerden von Gastronomen über aggressive Bettler gibt. Besonders am Alten Markt sei die Situation problematisch, sodass ein Sicherheitsdienst bereits beauftragt wurde, um dem entgegenzuwirken. Laut Ruhr24 orientiert sich die CDU hierbei an der Stadt Aachen, wo in bestimmten Bereichen das Betteln verboten ist.
In Aachen gilt ein Bettelverbot in Bereichen wie dem Dom, dem Rathaus und der Fußgängerzone. Auch in einem Fünf-Meter-Radius um Geldautomaten, Haltestellen und Gastronomiebetriebe ist das Betteln untersagt. Interessanterweise werden gleichzeitig in Aachen Unterstützungsangebote für Bedürftige bereitgestellt, um der Problematik der Armut auf eine umfassendere Weise zu begegnen.
Widerstand von den Grünen
Den Vorschlägen der CDU stehen die Grünen in Dortmund vehement entgegen. Benjamin Beckmann, ein Mitglied der Grünen, betont, dass die Sichtbarkeit von Armut und sozialen Notlagen schwer zu ertragen sei. Sie fordern nachhaltige Lösungen zur Verbesserung der Situation für die Betroffenen und kritisieren den Vorstoß der CDU als „Show-Antrag“ im Wahlkampf. Die Grünen weisen zudem darauf hin, dass bereits ein Bettelverbot im Stadtgebiet existiert und aggressives Betteln bereits sanktioniert wird.
Am 11. Februar findet im Rat eine Abstimmung über den Prüfantrag der CDU statt. Die meisten Bürger und Lokalpolitiker fragen sich, ob solche Verbotszonen tatsächlich dazu beitragen, die Attraktivität der Stadt zu steigern oder ob sie nur ein kurzfristiges Lösungsmittel für ein vielschichtiges Problem darstellen. Die Debatte zeigt, wie verwoben soziale Themen und städtische Ordnung sind und fordert von den Entscheidungsträgern einen sensiblen Umgang mit der Materie.