Am 12. April 2025 werden in Dortmund die Ereignisse rund um die Befreiung der Stadt von der Nazi-Herrschaft im historischen Liveticker nachgezeichnet. Dieser Liveticker, der auf die Geschehnisse im April 1945 eingeht, wird mit historischen Berichten, Zeitzeugen-Schilderungen, Tagebüchern, Filmen und Fotos aktualisiert. Die Einnahme von Dortmund begann am 6. April 1945 und zog sich über eine Woche hin. Während dieser Zeit gab es längere Phasen ohne Aktualisierungen, da die Alliierten besonders in den ersten Tagen der Offensive Zeit benötigten, um die Stadt zu erobern. Es bestehen Unsicherheiten über die genauen Uhrzeiten der einzelnen Ereignisse, die eine präzise Chronologie erschweren.
Die Geschichte Dortmunds in dieser Zeit ist von schwerwiegenden und tragischen Ereignissen geprägt. Am 7. März 1933 wurde die Hakenkreuzfahne am Dortmunder Rathaus gehisst, was den Beginn einer dunklen Ära in der Stadt markiert. In den darauffolgenden Jahren hat sich Dortmund kritisch mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt. Dazu zählen unter anderem das Mahnmal in der Bittermark sowie die Ausstellung „Widerstand und Verfolgung in Dortmund von 1933 bis 1945“. Viele Straßen wurden umbenannt; beispielsweise fiel die Rathenau-Allee der Adolf-Hitler-Allee zum Opfer, und die Stresemannstraße wurde in Göringstraße umbenannt.
Die Repression und Verfolgung in Dortmund
Die nationalsozialistische Herrschaft brachte für Dortmund gravierende Veränderungen mit sich. Alle demokratischen und sozialistischen Zeitungen wurden verboten; der „Dortmunder General-Anzeiger“ wurde beschlagnahmt. Stadtverordnete der KPD und SPD erlitten Verfolgung, wurden misshandelt oder in „Schutzhaft“ genommen. Als am 20. April 1933 Adolf Hitler zum Ehrenbürger von Dortmund ernannt wurde, wurde diese Ehrung nach dem Krieg wieder aberkannt.
Der Widerstand gegen das NS-Regime führte dazu, dass Dortmund bei der nationalsozialistischen Führung unbeliebt wurde. Über 30.000 politische Gegner waren im Gestapogefängnis „Steinwache“ inhaftiert. Die jüdische Bevölkerung wurde systematisch ausgegrenzt; etwa 2.000 der 4.500 Dortmunder Juden fielen den Konzentrationslagern zum Opfer. Die erste Deportation von über 1.000 Juden nach Riga fand am 27. Januar 1942 statt; die letzte Deportation erfolgte am 13. Februar 1945 nach Theresienstadt. Auch Angehörige von Minderheiten wie Sinti und Roma wurden verfolgt und deportiert, was zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Verfall der Stadt führte.
Krieg und Zerstörung
Dortmund war während des Zweiten Weltkriegs von Bombenangriffen stark betroffen. Insgesamt fanden bis zum 12. März 1945 sechs Angriffe statt, die etwa 6.000 Zivilisten und Zwangsarbeiter das Leben kosteten. Der Stadtkern wurde zu 95 Prozent zerstört, was die städtische Infrastruktur zum Zusammenbruch brachte. Als die Amerikaner am 13. April 1945 die Stadt erreichten, fanden sie ein verwüstetes Trümmerchaos vor.
Die britische Militärregierung und Teile der Stadtverwaltung begannen, über eine Neugestaltung der Stadt außerhalb des historischen Kerns nachzudenken. Dies stellte einen ersten Schritt in die Zukunft dar, nachdem die Dunkelheit der NS-Zeit über Dortmund geworfen worden war. Die Erinnerung an diese Zeit wird durch verschiedene Initiativen in der Stadt wach gehalten, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und die Lehren daraus zu ziehen.