Dortmund erlebt derzeit eine Welle von Streiks im öffentlichen Dienst, die zunehmend spürbare Auswirkungen auf verschiedene städtische Dienstleistungen hat. Oberbürgermeister Thomas Westphal, Mitglied der SPD, hat sich über die aktuellen Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den kommunalen Arbeitgebern unzufrieden gezeigt. Er kritisiert die Verhandlungen als „untransparent“ und bemängelt die lange Dauer, während Dortmund unter den Folgen des Streiks leidet. Besonders betroffen sind die Müllabfuhr und andere städtische Dienstleistungen, was zu einer erheblichen Belastung für die Bürger führt.
Die Streiks betreffen eine Vielzahl von Einrichtungen in Dortmund, darunter die Stadtverwaltung, DSW21 (Stadtwerke Dortmund), EDG (Entsorgung Dortmund), das Klinikum Dortmund, die Sparkasse Dortmund, städtische Seniorenheime sowie Theater und Kitas des städtischen Betriebs Fabido. Besonders im Fokus steht die EDG, die während des Warnstreiks vom 9. bis 11. März keine Müllabfuhr durchführt und deren Wertstoffhöfe geschlossen sind. Ein Teil der städtischen Diensten, wie das Ordnungsamt und das Grünflächenamt, bleibt ebenfalls tagelang unerreichbar, was erhebliche Einschränkungen für die Bevölkerung bedeutet.
Die Forderungen der Gewerkschaft
Verdi fordert für etwa 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro zusätzlich pro Monat. Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage pro Jahr sowie die Einführung eines flexiblen Arbeitszeitkontos. Auch die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden. Westphal sieht die Lohnforderungen als „nicht kompliziert“ an und unterstreicht, dass die notwendigen Mehrausgaben bereits in den kommunalen Haushalten eingeplant sind.
Die Streikaktionen wurden von Verdi als Reaktion auf die unzureichenden Angebote der Arbeitgeber und die drängenden Bedürfnisse der Arbeitnehmer organisiert. Am 12. März kam es zu einer großangelegten Kundgebung auf dem Dortmunder Friedensplatz, bei der etwa 5.000 Teilnehmer für ihre Rechte eintraten. Verdi-Vorsitzender Frank Werneke äußerte in diesem Zusammenhang seine Verärgerung über die fehlenden Angebote der Arbeitgeber und wies darauf hin, dass die Verhandlungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen am 14. März 2025 in Potsdam beginnen werden.
Während der Streikzeit bleibt die Müllabfuhr in Dortmund bis Donnerstag, den 11. März, aus. Die EDG hat allerdings eine Notdienstvereinbarung mit den Gewerkschaften abgeschlossen, um sicherzustellen, dass die Müllentsorgung in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Altenheimen weiterhin aufrecht erhalten wird. Die Rückholung ausgefallener Leerungen soll ab Montag, dem 13. März, stattfinden, und die Bewohner sind angehalten, ihren Zugang zu Abfallbehältern sicherzustellen.
Auswirkungen auf die Stadt und Kommunikation mit der Bevölkerung
Die Auswirkungen des Streiks sind auch im Alltag der Bürger deutlich zu spüren. So bleiben beispielweise viele Kitas des Betriebs FABIDO, rund 50 von 100, am 12. März vollständig geschlossen, während der Rest nur teilweise bestreikt wird. Einschränkungen sind ebenfalls im Schulbetrieb und der Verkehrsüberwachung zu erwarten. Als unmittelbare Folgen dieser Streiks warnte Westphal vor der Ansammlung von Müll, die letztendlich beseitigt werden müsse. Er appellierte an die Arbeitgeberseite, schnell zu einer Lösung in den Verhandlungen zu kommen, um die Müllsituation in Dortmund zu verbessern.
Zusammengefasst steht Dortmund aktuell vor einer schwierigen Situation, die sowohl die Lebenskultur als auch die öffentlichen Dienstleistungen betrifft. Der Mangel an klaren Verhandlungsergebnissen hat zu einem Anstieg der Streikaktivitäten geführt, die sich über verschiedene Bereiche der Stadt erstrecken und sicherlich auch in den kommenden Tagen spürbar bleiben werden.