Nordrhein-Westfalen (NRW) steht vor einer neuen Herausforderung: Der Biber hat sich in den letzten Jahren stark verbreitet und gilt nun als notorisches Problemtier. Nach einer Schätzung leben aktuell zwischen 1.500 und 2.000 Biber in NRW, insbesondere entlang der Rur in der Eifel. Vor 150 Jahren fast ausgestorben, machen die Tiere jetzt von sich reden, denn die Kommunen sind machtlos. Der Biber steht unter Schutz, was die Lösung von Konflikten erschwert. ruhr24.de berichtet, dass …
Die Probleme, die durch die Rückkehr des Bibers auftreten, sind vielfältig und erheblich. Überflutungen, verstopfte Rohre und instabile Wanderwege sind nur einige der Konsequenzen seiner Aktivitäten. Besonders im Kreis Heinsberg sehen viele Bürger den Biber als Plage, insbesondere in der Umgebung des Kreishauses. Zudem wurden Spuren der Tiere an der Emscher im Ruhrgebiet entdeckt, was die Ausbreitung und den Einfluss des Bibers weiter verdeutlicht.
Ein Handlungsleitfaden für ein besseres Management
Um die Situation zu verbessern, plant die nordrhein-westfälische Landesregierung die Veröffentlichung eines „Bibermanagementplans“. Dieser Handlungsleitfaden soll Naturschutzbehörden und andere Institutionen unterstützen, um Konflikte mit den Bibern in den Griff zu bekommen. Der Plan wird im März erörtert und anschließend veröffentlicht, um den Anforderungen verschiedener Interessengruppen gerecht zu werden.
Ein wichtiges Forum für den Austausch über das Thema war die Fachtagung zum Bibermanagement, die am 30. März 2023 in Kirchlengern stattfand. Rund 80 Fachleute, darunter Mitarbeiter aus behördlichen Einrichtungen, Biologischen Stationen und Planungsbüros, diskutierten die aktuelle Verbreitung des Bibers in NRW. Dabei wurden auch die Herausforderungen und Chancen, die mit der Rückkehr des Bibers verbunden sind, eingehend erörtert. nua.nrw informiert über …
Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft
Die Tagung bot Einblicke in die positiven und negativen Effekte des Bibers auf die Natur. Dr. Lutz Dalbeck von der Biologischen Station Düren berichtete, dass die Hälfte der geschätzten 1.500 Biber in der Großregion Düren lebe. Die Teilnehmer erfuhren auch von den ökologischen Vorteilen, die die Tiere als „Ökosystem-Ingenieure“ bringen können, etwa durch die Verbesserung der Artenvielfalt in den Lebensräumen, die sie schaffen.
Auf der anderen Seite stellte sich heraus, dass die Veränderungen in den Landschaften nicht überall auf Freude stoßen. Landwirtschaftliche und wasserwirtschaftliche Anforderungen müssen in Einklang mit dem Lebensraum des Bibers gebracht werden, um sowohl den Bedürfnissen der Menschen als auch den ökologischen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Herausforderungen werden auch von Experten wie Dr. Matthias Kaiser vom LANUV und Jürgen Schieren vom Wasserverband Eifel-Rur thematisiert, die pragmatische Ansätze zur Koexistenz mit dem Biber erörterten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückkehr des Bibers in NRW eine positive Entwicklung für die Natur darstellt, jedoch auch ein effektives Management und die Akzeptanz der Bevölkerung erfordert. Nur so können die Vorteile der Tiere genutzt und Konflikte vermieden werden. bund-nrw.de bietet weitere Informationen über …