Die Dürener Industriekonzerte haben mit ihrem jüngsten Auftritt ein eindrucksvolles musikalisches Erlebnis für die Besucher geschaffen. Die Brüder Gustav und Paul Rivinius traten am 10. Januar 2025 auf und begeisterten das Publikum trotz widriger Wetterbedingungen. Zu Beginn des Konzerts hatten die Organisatoren zehn Minuten Extra-Zeit eingeräumt, um dem Schneetreiben Rechnung zu tragen, was dazu führte, dass einige Stühle im Konzertsaal leer blieben.
Gustav Rivinius, der 1990 als einziger deutscher Musiker den ersten Preis beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb gewann, spielt das Violoncello. Sein Bruder Paul, ebenfalls international aktiv und Gründer des „Clemente Trio“, begleitet ihn am Klavier. Gemeinsam präsentierten sie drei Werke, die durch Variationen und kontrastierende Wechsel von Tempi, Stimmungen und Klangfarben gekennzeichnet waren.
Ein abwechslungsreiches Repertoire
Der Konzertabend eröffnete mit Ludwig van Beethovens „Sieben Variationen“ über Mozarts Duett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“. Dieses Stück stellte eindrucksvoll die Verbindung zwischen den beiden Komponisten dar und bereitete das Publikum auf weitere klangliche Erlebnisse vor.
Darauf folgend folgte die „Sonate für Violoncello und Klavier in d-Moll“ von Frank Bridge, die zwischen 1913 und 1918 entstanden ist und durch ihre Reflexion auf den Ersten Weltkrieg besticht. Bridge, dessen Werk die britische Musik des 20. Jahrhunderts prägt, war vom Royal College of Music gefördert worden, wo wichtige Manuskripte seiner Kompositionen archiviert sind, einschließlich seiner unveröffentlichten Lieder und Kammermusik.
Nach der Pause setzten die Brüder mit Johannes Brahms‘ „Sonate Nr. 2 für Violoncello und Klavier“ den musikalischen Abend fort. Der langanhaltende Applaus des Publikums zeigte die Begeisterung für die Darbietung und den Wunsch, die talentierten Musiker nicht von der Bühne zu lassen.
Das Erbe der Industriekonzerte
Die Dürener Industriekonzerte wurden 1950 gegründet, um die Region mit besonderen Musik-Erlebnissen zu bereichern. Die Kammermusikreihe wird von den Vereinigten Industrieverbänden von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung (VIV) veranstaltet. Das nächste Konzert ist bereits für den 4. Februar 2025 um 20 Uhr im Haus der Stadt in Düren angesetzt, bei dem das Signum-Quartett auftreten wird.
Mit jedem Konzert setzen die Organisatoren und Künstler ihren festen Platz in der Musikszene fort und fördern durch vielfältige Darbietungen einen Zugang zur klassischen Musik. Diese Vorliebe für herausragende Kompositionen und renommierte Musiker spiegelt sich in der Auswahl der Programme wider und bringt frischen Wind in die lokale Kulturlandschaft.