Am 19. Januar 2025 steht Düsseldorf vor erheblichen Umstellungen im Bahnverkehr. Die Deutsche Bahn kündigt den Beginn einer umfangreichen Baustelle ab dem kommenden Montag, dem 20. Januar, an. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Sanierungsprogramms, das auf die Verbesserung der Infrastruktur und des Servicebetriebs abzielt.
Die Bauarbeiten beginnen am Montag um 5 Uhr und sollen bis Freitag, den 21. Februar, um 21 Uhr abgeschlossen sein. Während dieser Zeit wird die Strecke gesperrt, was signifikante Auswirkungen auf den Zugverkehr haben wird. Betroffen sind unter anderem die Regionalexpress-Linien RE3, RE4, RE6, RE11 und RE19. Einzige Ausnahmen, die verfügbar bleiben, sind die Linien RE1 und RE5. Zudem werden die S-Bahn-Linien S1, S6 und S11 ausfallen und durch Busse ersetzt. Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn sowie direkt an den Bahnsteigen einzusehen.
Sanierungsprogramm für die Zukunft
Das Sanierungsprogramm der Deutschen Bahn hat das Ziel, die Leistungsfähigkeit der Schiene bis zum Jahr 2027 wiederherzustellen. In den Fokus rücken drei zentrale Dimensionen: die Sanierung der Infrastruktur, die Optimierung des Eisenbahnbetriebs und die Sicherung der Wirtschaftlichkeit. Vorstandsvorsitzender Richard Lutz hebt die Notwendigkeit der Maßnahmen hervor, die aufgrund des angespannte Zustands der Infrastruktur und externer Krisen in den letzten Jahren umso dringlicher geworden sind. Wegen der Corona-Krise, des Ukraine-Kriegs und steigender Preise hat sich die Lage verschärft, was die Wachstumsziele der DB gefährdete.
Die Erfolgsmessung des Sanierungsprogramms basiert auf klaren Kennzahlen. Ein Hauptziel ist die Reduzierung der infrastrukturbedingten Verspätungen um 20% bis 2027. Für den Fernverkehr strebt die Deutsche Bahn eine Pünktlichkeit von 75 bis 80% innerhalb von drei Jahren an. Das angestrebte operative Ergebnis (EBIT) soll bis 2027 auf 2 Milliarden Euro steigen. Des Weiteren ist eine Verdopplung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr sowie eine Steigerung des Anteils der Schiene am Güterverkehr auf 25% vorgesehen.
Umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen
Im Rahmen des Sanierungsprogramms sind wesentliche Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen. Unter anderem sollen bis 2027 1.500 Streckenkilometer generalsaniert werden. Auch der Austausch von 200 alten, störanfälligen Stellwerken ist geplant, um die Zuverlässigkeit des Bahnnetzes massiv zu erhöhen. Darüber hinaus sollen jährlich 100 Bahnhöfe modernisiert werden, um den Reisenden ein besseres Erlebnis zu bieten.
Im Betriebsbereich wird ein vertaktetes System für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen eingeführt, um die Effizienz zu steigern. Die Verbesserung der Fahrzeugverfügbarkeit und -qualität gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Grundlegende Digitalisierungsinitiativen sollen die Flottensteuerung und die Fahrplanerstellung revolutionieren. Um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten, soll die Personalaufwandsquote von 52% auf 50% gesenkt werden, ohne jedoch Entlassungen in Betracht zu ziehen.
Das umfassende Programm der Deutschen Bahn, bekannt als „S3“, wird die Stabilisierung des Systems vorantreiben. Die Konzernleitung ist zuversichtlich, dass die gesetzten Ziele bis 2027 erreicht werden können, um das Kundenerlebnis zu verbessern und die finanzielle Tragfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Die Herausforderungen sind groß, doch die Umsetzung dieser strategischen Maßnahmen könnte entscheidend für die Zukunft des Bahnbetriebs in Deutschland sein.
Weitere Informationen finden Sie in dem Bericht von RP-Online, dem Pressebericht der Deutschen Bahn sowie der Präsentation zur Sanierung.