Hannover verabschiedet Kirchentag: Düsseldorf bereitet sich vor!

Am 3. Mai 2025 fand in Hannover ein denkwürdiger Moment statt: Der Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover, Ralf Meister, übergab symbolisch den «Staffelstab» an die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR). Der Präses Thorsten Latzel nahm diesen Ahornstab, der das Kirchentagskreuz trägt, während einer feierlichen Zeremonie entgegen.
Dies markiert den offiziellen Übergang des Kirchentags-Managements, während die Vorbereitungen für den kommenden 40. Deutschen Evangelischen Kirchentag im Mai 2027 in Düsseldorf bereits beginnen. Bischof Meister hob in seiner Ansprache hervor, dass der Kirchentag in Hannover das Bewusstsein für die Wahrnehmung und die Veränderung der Welt geschärft habe. Latzel seinerseits betonte, dass er viel Leidenschaft vom Kirchentag in Hannover mitnehmen werde und lud bereits zur Teilnahme in Düsseldorf ein.
Erwartungen und Herausforderungen
Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund erklärte, das Treffen habe deutlich gemacht, dass Demokratie lebendig ist und durch Bürgerengagement gestärkt wird. Diese Botschaft ist besonders relevant im Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, denen sich Deutschland gegenübersieht. Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay, richtete seine besten Wünsche an Düsseldorf für den bevorstehenden Kirchentag.
Der Kirchentag in Düsseldorf wird unter dem Leitwort «Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache» (1. Mose 11,1) stehen. Dies ist nun der dritte Kirchentag, der in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt stattfindet, nach den Veranstaltungen in 1973 und 1985. Das Präsidium des Kirchentages nahm die Einladung der EKiR, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Düsseldorf an, was eine besondere Ehre darstellt.
Gesellschaftliche Relevanz und finanzielle Aspekte
Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) betonte die gesellschaftliche Relevanz der Kirchentage. Latzel äußerte den Wunsch, dass der Kirchentag wertvolle Impulse für die Stadtgesellschaft bieten wird. Dennoch gibt es Herausforderungen: Teile der Düsseldorfer Bevölkerung haben Bedenken gegenüber einem städtischen Zuschuss von 5,8 Millionen Euro für den Kirchentag geäußert. Ein Bürgerbegehren gegen diesen Zuschuss scheiterte im Frühjahr.
Oberbürgermeister Stephan Keller sieht im Kirchentag eine Chance, die Qualitäten Düsseldorfs als Gastgeber und Wirtschaftsstandort zu präsentieren. Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt. Der letzte Kirchentag fand im Juni 2023 in Nürnberg statt, während der nächste Kirchentag für den Zeitraum vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover geplant ist. Für die Veranstaltung in Düsseldorf werden rund 100.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Kirchentage bieten nicht nur die Möglichkeit zu geistlichem Austausch, sie fungieren auch als Plattform für die Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Inklusion. Somit leisten sie einen Beitrag zur Vertrauensbildung und zum Sozialkapital der gesamtdeutschen Gesellschaft. Zudem haben Kirchentage eine lange Tradition des interreligiösen Dialogs, der seit 1961 institutionalisiert ist und mittlerweile auch den Dialog mit dem Islam umfasst.
Im Hinblick auf die kommenden Monate ist klar, dass der Kirchentag in Düsseldorf sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für die Stadt und die Kirche darstellt. Die Vorfreude auf ein Event, das unter dem Zeichen gemeinschaftlichen Glaubens steht, wächst bereits.
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