Am 20. März 2025 wurde im Regionalrat Düsseldorf das 100-jährige Bestehen des Landesplanungsverbands Düsseldorf e.V. gefeiert. Die Gründung im Jahr 1925 hatte das Ziel, eine koordinierende und übergreifende Planung zur Steuerung von Stadt- und Wirtschaftsentwicklung über kommunale Grenzen hinweg zu etablieren. Während der Jubiläumssitzung waren zahlreiche Ehrengäste anwesend, die die historische Bedeutung der Regionalplanung hervorhoben. Dr. Bernd Schulte, Staatssekretär in der Staatskanzlei NRW, dankte dem Regionalrat für sein Engagement, das in über 100 Sitzungen Lösungen für verschiedene planerische Fragestellungen hervorgebracht hat.
Die Regionalplanung in Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Regierungspräsident Thomas Schürmann hob diese Bedeutung für überörtliche Aufgaben hervor. Im Rahmen des Jubiläums wurden der Entwurf zur 3. Änderung des Landesentwicklungsplans und die 18. Änderung des Regionalplans Düsseldorf präsentiert. Letztere zielt auf eine klimaschonende Windenergienutzung und soll eine Planungssicherheit für zukünftige Windenergiegebiete schaffen. Windenergieanlagen sollen in diesen Gebieten privilegiert zulässig sein.
Herausforderungen und Chancen der Raumordnung
Professor Dr. Priebs, Präsident der Akademie für Raumentwicklung, sprach über die Herausforderungen und Chancen, die die Raumordnung gegenwärtig prägen. Themen wie der Schutz von Freiräumen, die Sicherung von Wohn- und Wirtschaftsflächen sowie eine integrierte Infrastrukturplanung wurden diskutiert. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte die Notwendigkeit einer vorausschauenden Planung, die nachhaltig und bedarfsgerecht ist. Der Umweltbericht zur Regionalplanänderung umfasst mehrere tausend Seiten und hebt die Rolle der Bezirksregierung Düsseldorf hervor, die das Jubiläum als Verpflichtung zur Weiterentwicklung der Regionalplanung sieht.
Die jüngsten Veränderungen in Deutschland, bedingt durch Klimaanpassung, Strukturwandel und demografische Entwicklungen, erfordern neue Strategien in der Raumordnung. Die Bundesregierung plant daher eine Stärkung der Instrumente zur Raumordnung und Raumentwicklung. Im Jahr 2024 wird das Programm RegioStrat eingeführt, das darauf abzielt, strategische Regionalentwicklungskonzepte zu unterstützen. Dieses Programm fördert die Erstellung regionaler Analysen und die Priorisierung von Entwicklungsmaßnahmen.
RegioStrat: Ein neues Kapitel der Raumordnung
Das Fördervolumen des RegioStrat-Programms beträgt 6 Millionen Euro und richtet sich an alle Raumtypen, darunter Agglomerationsräume und Metropolregionen. Ziel ist es, regionale Herausforderungen zu identifizieren und spezifische Entwicklungsziele zu setzen. Beispiele für geförderte Regionen sind der Kreis Dithmarschen und die Metropolregion Bremen-Oldenburg, die sich mit unterschiedlichen strukturellen Herausforderungen auseinandersetzen.
Die Stadtentwicklungsberichte, die alle vier Jahre von der Bundesregierung dem Deutschen Bundestag vorgelegt werden, ergänzen die kommunalen Planungen. Sie basieren auf umfangreicher Forschung und Analyse, richten sich an politische Entscheidungsträger und dokumentieren aktuelle Herausforderungen der Städte. Themen wie Nachhaltigkeit, demografische Veränderungen und soziale Inklusion stehen im Fokus dieser Berichte und sind somit auch für die Regionalplanung von Bedeutung.
Insgesamt zeigt das Jubiläum im Regionalrat Düsseldorf die Notwendigkeit einer weiterhin engagierten und kooperativen Planung zwischen Kommunen, Wirtschaft und Gesellschaft, um den Herausforderungen der Zukunft angemessen zu begegnen.