Die Situation im deutschen Einzelhandel bleibt angespannt, insbesondere für klassische Warenhäuser wie Galeria. Am 15. März 2025 zeigt sich, dass das Unternehmen mit erheblichen Herausforderungen kämpft. Laut Saarbrücker Zeitung sind die Umsätze von Galeria für 2023 hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die geschäftlichen Aussichten scheinen trübe, besonders für die Filiale in Saarbrücken, die als Hoffnungsschimmer innerhalb der Kaufhaus-Landschaft gilt.
Die Umsätze bei Galeria sind im Weihnachtsgeschäft 2023 um rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, während der Januar 2024 einen Rückgang von knapp fünf Prozent verzeichnete. Der Geschäftsführer Olivier van den Bossche berichtete von einem erhöhten operativen Betriebsergebnis, bedingt durch massiv gesenkte Kosten in der Unternehmensstruktur. Trotz dieser Maßnahmen rechnet das Management mit einem verfehlten Umsatzziel von 2,5 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2024/25.
Insolvenz und Geschäftsanpassungen
Die schwierige wirtschaftliche Lage führte dazu, dass Galeria am 9. Januar 2024 bereits zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren Insolvenz anmeldete, so Tagesschau. Als Ziel des Antrags wird die Suche nach einem neuen Eigentümer ausgegeben, während Gespräche mit potenziellen Investoren laufen. Die Führung von Galeria sieht den Insolvenzantrag als “Befreiungsschlag”. Dies geschieht jedoch vor dem Hintergrund, dass Insolvenzen der Muttergesellschaft Signa das operative Geschäft weiter belasten.
Im Zuge der Kostensenkungen hat das Unternehmen etwa 1.400 Mitarbeiter entlassen, davon 450 aus der Zentralverwaltung, die nun nach Düsseldorf verlegt wurde. Mieten für 83 Standorte wurden um etwa 80 Millionen Euro reduziert. Laut Bernd Beetz, Mitinhaber, wird angestrebt, in der Zukunft wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
Marktentwicklung und Zukunftschancen
Die Marktentwicklung für Kaufhäuser zeigt zudem einen allgemeinen Trend. Im Jahr 2023 sank der Umsatz der Kauf- und Warenhäuser in Deutschland um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr, während der stationäre Einzelhandel insgesamt ein Umsatzplus verzeichnete, wie Destatis herausstellt. Der Versand- und Onlinehandel hingegen erlebte einen rasanten Wachstumsschub von 170,1 % seit 2003.
In dieser schwierigen Wettbewerbssituation gilt die Karstadt-Filiale in Saarbrücken als ein potenzieller Lichtblick. Andreas Lallemand, Betriebsratsvorsitzender, äußerte sich optimistisch zu den Zukunftsperspektiven, auch wenn die Herausforderungen für die gesamte Branche enorm sind. Aktuell beschäftigt Galeria etwa 12.000 Mitarbeiter an 83 Standorten, während weitere 40 Filialen nach der letzten Insolvenz geschlossen werden mussten. Diese Restrukturierungen weisen deutlich auf die sich verändernde Landschaft im Einzelhandel hin.
Trotz aller Widrigkeiten gibt es Ansätze, um die Verlustzone bald zu verlassen. Die Gespräche mit potenziellen Investoren sowie die unternehmensinternen Einsparungen könnten bald Früchte tragen, solange das Management auch weiterhin die Zeichen der Zeit erkennt und entsprechend handelt.