Die Debatte um bezahlbaren Wohnraum in Deutschland gewinnt zunehmend an Dringlichkeit. In Köln verdeutlichen aktuelle Zahlen die Bedeutung von Landesförderungen im Mietwohnungsbau. Laut Rundschau Online leitet die Stadt Köln, zusammen mit der GAG, Genossenschaften und privaten Bauträgern, die Bedeutung der staatlichen Unterstützung ein. Ohne diese Förderungen würde der Bau von preiswertem Wohnraum erheblich sinken. Im letzten Jahr wurden in Köln fast 200 Millionen Euro aus Düsseldorf bereitgestellt, was zur Schaffung von 1.454 geförderten Wohneinheiten führte.
Diese Einheiten sind überaus wichtig, da in den kommenden Jahren zahlreiche Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung fallen werden. Das Thema drängt, denn über 4.000 Wohnungen laufen im Jahr 2023 aus der Bindung, und bis zum Jahr 2032 werden es voraussichtlich über 20.000 sein. Beunruhigend ist auch, dass die Anzahl der Bauanträge in Köln im Vergleich zu den Vorjahren zurückgeht. Zur gleichen Zeit wurden allerdings Fördermittel in Höhe von insgesamt 195 Millionen Euro verteilt, um künftige Wohnbedürfnisse zu decken.
Förderstrategien und ihre Herausforderungen
Der Staat nutzt mehrere Instrumente zur Förderung des bezahlbaren Wohnraums, darunter das Wohngeld, die finanzielle Unterstützung von Sozialwohnungen und die Mietpreisbremse. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung stellt fest, dass keines dieser Instrumente die angestrebten Ziele vollständig erreicht. So hat die Mietpreisbremse aufgrund von zahlreichen Ausnahmen und Defiziten in der Anwendung nur begrenzte Wirkung. Die Studie zeigt weiter, dass 5,6 Millionen Haushalte in Großstädten mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für Miete ausgeben.
Die Förderung von Sozialwohnungen wird zwar als wichtig erachtet, leidet jedoch unter gravierenden Unterfinanzierungen. Laut dem Böckler-Institut wurden 2014 nur 12.617 geförderte Wohnungen in Deutschland neu gebaut, wobei 4.700 davon auf die zehn größten Städte entfallen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter öffentlicher Investitionen in dauerhaft leistbare Wohnungsbestände.
Ausblick auf die Finanzierung
Die Förderstrategien für den Wohnungsbau in NRW sind für 2025 mit einem voraussichtlichen Volumen von 2,3 Milliarden Euro geplant. Dies setzt sich zusammen aus 1,9 Milliarden Euro Programmvolumen und Restmitteln aus 2024. Diese Finanzmittel stammen aus Kreditmitteln der NRW Bank sowie Haushalts- und Bundesfinanzmitteln. Für Köln wurde ein Globalbudget von 100 Millionen Euro bereitgestellt, welches viele Fördermaßnahmen umfasst, darunter auch Projekte für Auszubildende, Studierende und Menschen mit Behinderungen.
Bei der Stadtverwaltung und den unterstützenden Organisationen besteht Einigkeit darüber, dass trotz der Herausforderungen, die vor dem sozialen Wohnungsbau stehen, die Förderungen dringend notwendig sind, um einen gewissen Bestand an preiswertem Wohnraum sicherzustellen. Der Rückstand im sozialen Wohnungsbau ist insbesondere in städtischen Gebieten wie Köln ein großes Problem, was präventive Maßnahmen umso wichtiger macht.