Nordrhein-Westfalen hat heute die Kampagne „E-Trucks.NRW“ ins Leben gerufen, die sich der Förderung von batterieelektrischen LKW im Güterverkehr widmet. Die Initiative zielt darauf ab, Unternehmen zu ermutigen, ihre Fahrzeugflotten auf elektrische Antriebe umzustellen und Lösungsansätze für eine klimafreundliche Logistik zu bieten. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur warf einen Blick auf die neue Strategie, während sie in Düsseldorf fünf neue elektrische LKW von Transgourmet Deutschland entgegennahm.
Transgourmet hat bereits frühzeitig Schritte unternommen und seine Flotte auf elektrische Antriebe umgestellt. Ministerin Neubaur hob hervor, wie wichtig elektrische LKW für die klimaneutrale Zukunft des Logistiksektors in Nordrhein-Westfalen sind. Bei dem anstehenden Förderaufruf im Herbst 2024 sollen bereits 227 neue batterieelektrische LKW unterstützt werden, die noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen.
Klimaziele und Transformation des Schwerlastverkehrs
Die Kampagne „E-Trucks.NRW“ wird von der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate unterstützt. Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate, betonte die Wichtigkeit der notwendigen Transformation des Schwerlastverkehrs zur Erreichung der Klimaziele. Die Zahl der schweren E-LKW über 12 Tonnen in Nordrhein-Westfalen wird sich in den nächsten Jahren mehr als verdreifachen.
Ein zentrales Element der Kampagne ist die Bereitstellung von Informationen und Unterstützung bei praktischen Fragen wie geeigneten Fahrzeugen, der Amortisation der Kosten und dem Aufbau der benötigten Ladeinfrastruktur. Die neue zentrale Internetseite sowie ein umfassendes Angebot an Workshops und Seminaren sollen den Einstieg in den elektrischen Gütertransport erleichtern.
Marktbedingungen und Alternativen
Der Transport- und Logistiksektor in Nordrhein-Westfalen umfasst 24.000 Unternehmen, beschäftigt 364.000 Menschen und generiert einen Jahresumsatz von 68 Milliarden Euro. Trotz der enormen wirtschaftlichen Dimension gehört nur ein kleiner Anteil der Fahrzeuge – lediglich 1,3 Prozent – zum schweren Straßengüterverkehr. Diese Fahrzeuge sind jedoch für rund 21,3 Prozent der Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich.
Ein Umstieg auf batterieelektrische LKW erweist sich meist als wirtschaftlich sinnvoll für Unternehmen. Das Online-Tool „My eRoads“ unterstützt dabei, die Gesamtkosten zu berechnen. Neben batterieelektrischen LKW gibt es auch emissionsfreie Alternativen wie wasserstoffbetriebene Fahrzeuge. Diese Technologie entwickelt sich dynamisch weiter und bietet vorteilhafte Eigenschaften, wie hohe Energiedichte und kurze Betankungszeiten, was besonders für den Fernverkehr von Bedeutung ist. Die Herausforderungen in dieser Richtung umfassen jedoch die Tankstelleninfrastruktur sowie die Verfügbarkeit von Fahrzeugen.
Für die Dekarbonisierung bestehender Flotten können auch alternative Kraftstoffe wie HVO 100, Biogas oder Biodiesel in Betracht gezogen werden. Die Amortisierung der Anschaffungs- und Betriebskosten muss jeweils im Einzelfall geprüft werden. Prognosen deuten darauf hin, dass batterieelektrische Fahrzeuge in der Zukunft den Markt im Schwerlastverkehr dominieren werden.
land.nrw/pressemitteilung/nordrhein-westfalen-startet-neue-kampagne-e-trucksnrw berichtet, dass diese Initiative nicht nur eine Reaktion auf die aktuellen Herausforderungen im Güterverkehr ist, sondern auch eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung strikterer Klimaziele in Nordrhein-Westfalen darstellt. Die hoffentlich erfolgreiche Umsetzung könnte Schulen und die gesamte Branche inspirieren, einen mutigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu wagen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „E-Trucks.NRW“ eine ehrgeizige Kampagne darstellt, die eine Transformation im Transportwesen anstoßen wird. Unterstützung in der Praxis, wie durch das Online-Tool, wird dabei eine entscheidende Rolle spielen, um Unternehmen zu helfen, den Wechsel zu vollziehen und ihre Emissionen nachhaltig zu reduzieren.
Für weitere Informationen zur Kampagne und den damit verbundenen Angeboten wurde eine umfassende Webseite eingerichtet, die als zentrale Ressource für interessierte Unternehmen dient. Veranstaltungen und Workshops sind ebenfalls Teil des Angebots, um Wissen und Fähigkeiten rund um den elektrischen Gütertransport zu fördern.