Am 9. April 2025 informierte die Stadt Düsseldorf über die umfassende Sanierung des Sammelkanals in der Otto-Petersen-Straße und der Heinrichstraße. Diese Maßnahme wird vom Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf (SEBD) durchgeführt und stellt eine bedeutende Sanierungsaktion in einer der Hauptverkehrsachsen der Stadt dar.
Der betroffene Kanal hat einen Durchmesser von etwa 2,4 Metern und erstreckt sich über eine Länge von rund 1,7 Kilometern. Bei einer gründlichen Inspektion wurden Risse und Abplatzungen festgestellt, was die Notwendigkeit der Sanierung unterstrich. Der Bauabschnitt beginnt an der Kreuzung Heinrichstraße/Ecke Mörsenbroicher Weg und endet an der Otto-Petersen-Straße/Ecke Simrockstraße. Der Abwassersammler wurde zwischen 1905 und 1918 in Ortbetonbauweise hergestellt und benötigte dringend eine Erneuerung.
Grabenlose Sanierung als moderne Lösung
Um die Belastung des Verkehrs während der Sanierungsarbeiten zu minimieren, wurde die grabenlose Sanierung als Verfahren gewählt. Dieses moderne Verfahren in der Abwassertechnik ermöglicht es, die Instandhaltung und Erneuerung von Rohrleitungen durchzuführen, ohne umfangreiche Erdarbeiten notwendig zu machen. Bei der grabenlosen Sanierung kommen verschiedene innovative Methoden zum Einsatz, wie das Relining, bei dem bestehende Rohre mit speziellen Materialien ausgekleidet werden, oder die Rohr-zu-Rohr-Technik, bei der neue Rohre in alte Leitungen eingezogen werden.
In dieser speziellen Sanierung wird das Verfahren des Rohr-Relinings verwendet. Hierbei wird das Mauerwerk des alten Kanals abgebrochen und durch Polymerbetonelemente ersetzt. Diese Elemente wiegen rund 2,5 Tonnen und sind über zwei Meter lang. Das Einziehen der Polymerbetonelemente erfolgt von den sechs notwendigen kleinen Baugruben (jeweils ca. 4,5 m x 4,0 m) aus in beide Richtungen, was die Arbeit in einer Gesamtlänge von etwa 170 Metern erlaubt. Dieses einzigartige Verfahren ist in Europa optimiert und verkürzt die Bauzeit erheblich.
Technische Details und Innovationskraft
Der SEBD hat einen speziellen Einfahrwagen für die Ausführung der Arbeiten entwickelt, um die Präzision zu gewährleisten, die für das Einsetzen der schweren Betonelemente erforderlich ist. Diese innovative Herangehensweise an die Abwassersanierung bietet zahlreiche Vorteile: Sie reduziert Zeit- und Kostenaufwand, minimiert Verkehrsbehinderungen durch die Vermeidung großer Baustellen und schont die Umwelt, indem keine Eingriffe in Landschaft oder Straßenbelag notwendig sind. Auch Rücksicht auf angrenzende Ökosysteme wird in diesem Prozess genommen.
Die Sanierungsarbeiten beginnen voraussichtlich im Juli 2024 und sollen bis Juli 2026 abgeschlossen sein. Diese Anstrengungen sind Teil eines integrativen Ansatzes zur Erhaltung und Modernisierung der städtischen Infrastruktur und berücksichtigen sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte der modernen Abwassertechnik. Laut Kanalservice Magazin bietet die grabenlose Sanierung verschiedene Ansätze für spezifische Anforderungen, was diese Maßnahme zu einem wichtigen Schritt für die Stadt Düsseldorf machen wird.
Die Stadtverwaltung ist bestrebt, den Bürgerinnen und Bürgern eine lückenlose und umweltfreundliche Abwasserinfrastruktur zu bieten. Durch die gewählte Sanierungstechnik wird sichergestellt, dass die Stadt auch in Zukunft für die Herausforderungen im Bereich der Abwasserentsorgung gut gerüstet ist.