Autofahrer in Düsseldorf erleben nach der Corona-Pandemie wieder zunehmend schlechtere Verkehrsbedingungen. Laut einer aktuellen Analyse von RP Online belegt die Stadt in Deutschland Platz sechs in einem Stau-Ranking. Diese Wertung fällt weniger günstig aus im Vergleich zu einer früheren Analyse von INRIX, wo Düsseldorf als Stauhauptstadt gilt.
Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Analysen liegt in der Methodik: Während INRIX sich auf stark belastete Straßen zu Stoßzeiten konzentriert, bewertet TomTom das gesamte Straßennetz zu jeder Tageszeit. Die durchschnittliche Geschwindigkeit in der Düsseldorfer Innenstadt beträgt 25 km/h. Eine zehn Kilometer lange Strecke benötigt demnach im Schnitt rund 23 Minuten und 43 Sekunden – das sind 20 Sekunden mehr als zuvor.
Verkehrsbelastung und Zeitverlust
Zu den Verkehrsstörungen, denen Autofahrer täglich begegnen, zählen Staus und andere Verkehrsbehinderungen, die im Jahr zu einem Zeitverlust von insgesamt 66 Stunden führen. Dieser Wert betrachtet die Fahrten von Autofahrern, die täglich zwei Mal eine Strecke von zehn Kilometern zurücklegen. INRIX ermittelte einen slightly niedrigeren Wert von 60 Stunden pro Jahr für die Düsseldorfer Verkehrsteilnehmer. Insbesondere die Morgen- und Abendstunden sind kritisch: Morgens benötigen Autofahrer für zehn Kilometer im Durchschnitt 26 Minuten, abends sind es 26 Minuten und 51 Sekunden.
Die Ursachen für die Staus sind vielfältig. Laut der Analyse gibt es zehn Zeiträume mit besonders hohem Stauaufkommen, die sich überwiegend auf Montag bis Donnerstag konzentrieren: in den Morgenstunden während des Berufsverkehrs sowie zwischen 16 und 18 Uhr. Freitags und samstags ist zwischen 13 und 17 Uhr ebenfalls mit starken Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Der schlimmste Tag des Jahres war der Donnerstag, 7. November, an dem Autofahrer für zehn Kilometer über 29 Minuten benötigten und ein Stau-Niveau von 59 Prozent erreichten.
Stau-Niveau Tageszeit | Eigene Fahrzeit |
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höchste Verkehrsbelastung | dienstags zwischen 8 und 9 Uhr (55 Prozent) |
Internationale Perspektiven
Im internationalen Vergleich zieht die Verkehrslage in Düsseldorf eine klare Linie zu anderen Städten. Während London die Stauhauptstadt in Europa ist, verlieren Autofahrer dort im Durchschnitt 113 Stunden pro Jahr im Berufsverkehr. In Deutschland hat Berlin mit 84 Stunden die schlechtesten Verkehrsbedingungen. Auch die generelle Verkehrssituation in Deutschland verschlechterte sich rasant: Laut INRIX stieg der Aufwand in Innenstädten 2021 im Vergleich zu 2020 um 40 Prozent. Dies könnte auf ein wachsendes Verkehrsaufkommen hinweisen, das auch Düsseldorf betrifft, wo eine Zunahme der Fahrten in die Innenstadt um 16 Prozent verzeichnet wurde.
Die Daten von INRIX unterstützen Stadtplaner dabei, die Verkehrsinfrastruktur zu analysieren und gegebenenfalls zu verbessern. Autofahrer in Deutschland gaben an, im Durchschnitt 40 Stunden im Stau zu verbringen, was eine deutliche Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Der Verlust an produktiver Zeit hat erhebliche wirtschaftliche Tegelungen zur Folge, da die Staukosten sich auf durchschnittlich 371 Euro pro Autofahrer im Jahr addieren.