Am 16. Januar 2025 sorgt ein erschreckender Vorfall an der Universität Duisburg-Essen für Aufregung und Besorgnis unter den Studierenden. Ein Video, das eine verzweifelte Frau zeigt, die um Hilfe schreit, während ein junger Mann mit schwarzer Mütze und Rucksack davonrennt, wird unter den Studierenden massenhaft geteilt. Die Aufnahme zeigt eine Toilettenkabine, aus der die Frau panisch nach Unterstützung ruft und einen Mann filmt, der den Flur entlang flüchtet. Dieser Vorfall scheint der erste mögliche Beweis für zwei ähnliche Vorfälle zu sein, die innerhalb der letzten vier Monate auf dem Campus passiert sein sollen. In den sozialen Medien kursiert das Video seit der ersten Januarwoche auf Plattformen wie Instagram, TikTok und in WhatsApp-Gruppen, was eine Welle der Verunsicherung unter den weiblichen Studierenden ausgelöst hat, die von diesem Vorfall erfahren haben.
Die Universität Duisburg-Essen hat den Vorfall mittlerweile bestätigt und beschreibt ihn als eine Bedrohungssituation. Die betroffene Studentin, die die Minikamera auf einer Toilette im Gebäude R 11 entdeckt hat, erstattete Anzeige, woraufhin die Polizei Ermittlungen aufgenommen hat. Die Studierendenvertretung (ASTA) zeigt sich betroffen und stellt sicher, dass die Informationen über den Vorfall weitergegeben werden, um andere zu sensibilisieren.
Reaktionen und Maßnahmen der Universität
Als Reaktion auf den Vorfall hat das Rektorat der Universität betont, dass alle notwendigen Schritte unternommen werden, um die Hochschule zu einem sicheren und angstfreien Raum zu machen. Es werden Maßnahmen zur Verbesserung der baulichen Situation geplant, darunter auch zusätzliche Sichtschutzmaßnahmen und die verstärkte Sensibilisierung des Reinigungspersonals. Toilettenanlagen sollen künftig monatlich auf die Präsenz von Kameras überprüft werden.
Das Baudezernat hat bereits erste Schritte eingeleitet, um die Situation zu verbessern. Zudem wird der Sicherheitsdienst angepasst, und es sollen neue Ansprechpersonen und Kontaktadressen bereitgestellt werden, um den Studierenden eine Anlaufstelle zu bieten. Seit Herbst 2024 sind zusätzliche Trennwände in den Damentoiletten installiert worden, um die Privatsphäre zu erhöhen.
Ein tiefgreifendes Problem
Dieser Vorfall ist nicht nur ein isoliertes Ereignis, sondern wirft auch ein Licht auf die größere Problematik sexueller Belästigung an Hochschulen. Laut einer Analyse über sexuelle Belästigung an Hochschulen gibt es häufige Berichte über derartige Übergriffe, die das Sicherheitsgefühl der Studierenden stark beeinträchtigen. Die Universität Duisburg-Essen sieht sich daher in der Verantwortung, nicht nur auf diesen spezifischen Vorfall zu reagieren, sondern auch präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit aller Studierenden zu gewährleisten.
Insgesamt ist die Situation auf dem Campus angespannt, und die Studierenden hoffen auf schnelle und nachhaltige Lösungen, um geraume Zeit anhaltende Sorgen über ihre Sicherheit auszuräumen. Die Universität muss nun zeigen, dass sie aus diesen Vorfällen lernt und ernsthaft an der Verbesserung der Sicherheitslage arbeitet. Für weitere Informationen zu diesem Thema wird auf den Bericht über sexuelle Belästigung an Hochschulen verwiesen, der hier einsehbar ist: DHBW zu sexueller Belästigung an Hochschulen.