Am 9. Februar 2025 feiert der Film Der Lehrer, der uns das Meer versprach seine Premiere im deutschsprachigen Raum. Unter der Regie von Patricia Font bringt die Geschichte die tragische Vergangenheit Spaniens auf die Leinwand. Der Film, dessen Originaltitel El maestro que prometió el mar lautet, basiert auf der wahren Geschichte des Reformpädagogen Antoni Benaiges, der 1935 in einem kleinen Dorf in Burgos als Lehrer tätig war.
Der Film entfaltet sich auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart sucht die Hauptfigur Ariadna (gespielt von Laia Costa) nach ihrem verschollenen Großvater, der während des spanischen Bürgerkrieges verschwand. Diese Reise führt sie zu einem Massengrab, das 2010 im Rahmen von Recherchen freigelegt wird. Ihre Nachforschungen sind durch den Auftrag ihres Großvaters geprägt, der die Hoffnung hegte, die tragischen Ereignisse der Vergangenheit aufzuklären.
Die Geschichte eines inspirierenden Lehrers
Ariadnas Recherchen führen sie zurück ins Jahr 1935, als Antoni Benaiges, gespielt von Enric Auquer, als Lehrer in dem Dorf Bañuelos de Bureba eintrifft. Er ist bekannt für seine antiautoritären Lehrmethoden und innovativen Ansätze, bei denen er den Kindern das Lernen und Tanzen vermittelt. Benaiges führt eine Druckerpresse ein, mit der die Schüler eine Klassenzeitung drucken, die eine Ausgabe enthält, die dem Meer gewidmet ist. Ein zentrales Versprechen, das er den Kindern macht, ist eine Reise ans Meer in den Sommerferien – ein Traum, der durch den Staatsstreich und den darauf folgenden Bürgerkrieg tragisch zerstört wird.
Benaiges wird als einfühlsamer Lehrer dargestellt, der das Kruzifix im Klassenzimmer abhängt und seine Schüler nicht nur in Lesen und Schreiben unterrichtet, sondern auch in kreativen Ausdrucksformen. Die Methoden orientieren sich am französischen Pädagogen Célestin Freinet, was in der damaligen Zeit als fortschrittlich galt.
Filmischer Stil und Kritiken
Visuell wird der Film durch den Kontrast zwischen den warmen Farben der 1930er Jahre und den kühlen Tönen der Gegenwart geprägt. Diese stilistischen Mittel unterstützen die Erzählung und verleihen den Szenen einen emotionalen Tiefgang. Der Film wurde mit viel Lob bedacht, so erhielt er auf Rotten Tomatoes eine Bewertung von 5 von 5 positiven Kritiken und im Durchschnitt 7,5 von 10 Punkten. Kritiker wie Gaby Sikorski von filmstarts.de vergaben 4,5 von 5 Sternen, während andere, wie Anke Sterneborg von epd-film.de, den Film mit 3 von 5 Sternen bewerteten.
Die Produktion, die zwischen dem 1. September und 27. Oktober 2022 in Katalonien stattfand, wurde von mehreren Firmen, darunter Minoria Absoluta und Filmax Entertainment, realisiert. Neben der Regisseurin Patricia Font sind auch prominente Namen in der Crew zu finden, wie Kameramann David Valldepérez und Komponistin Natasha Arizu del Valle.
Die Premiere fand am 27. Oktober 2023 beim Semana Internacional de Cine de Valladolid statt, während in Spanien der Kinostart für den 10. November 2023 angesetzt ist. Für Deutschland ist der Kinostart für den 6. Februar 2025 geplant.
Ein Vermächtnis des Humanismus
Der Lehrer, der uns das Meer versprach, ist nicht nur ein Film über die tragische Geschichte eines Lehrers, der durch die Geschichte verloren geht. Es ist auch ein Appell an den Humanismus, die Entdeckungsfreude und das kritische Denken. Der Film gedenkt der im Bürgerkrieg verschwundenen Menschen, deren Schicksal bis heute viele Angehörige beschäftigt. Benaiges’ Vermächtnis lebt in den Erinnerungen seiner ehemaligen Schüler und in den Suchenden wie Ariadna weiter, die unermüdlich nach den Überresten ihrer Vorfahren forschen und somit die Vergangenheit mit der Gegenwart verbinden.