Am 25. März 2025 gab es bedeutende Neuigkeiten aus der Welt der klassischen Musik. Alessandro de Marchi, ein renommierter Dirigent und Musiker, hat sein Debüt bei den Duisburger Philharmonikern angekündigt. De Marchi ist bekannt für seine akribisch-historische Recherche und seine lebendige Musizierpraxis. Seine Rückkehr in die Öffentlichkeit verspricht, die Musikwelt erneut zu beleben. Es wird nicht nur eine Reihe von bedeutenden Aufführungen geben, sondern auch das Publikum wird in den Genuss weniger bekannter Werke kommen.
De Marchi war von 2010 bis 2023 künstlerischer Leiter und Intendant der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, einem der ältesten Festivals seiner Art. Dieses Festival wird jedes Jahr im Juli und August in Innsbruck und Umgebung veranstaltet und feiert die Musik aus dem Mittelalter, der Renaissance, dem Barock und der Klassik. Die Festwochen werden traditionell mit den Ambraser Schlosskonzerten eröffnet, die in der historischen Kulisse von Schloss Ambras stattfinden.
Ein Highlight des Festivals
Bei seinem Debüt in Duisburg wird de Marchi eine besondere Pantomime von Christoph Willibald Gluck auf die Bühne bringen: „Don Juan, ou Le Festin de Pierre“. Diese Darbietung ist eine Wiederentdeckung, die unter de Marchis Ägide in Innsbruck große Erfolge feierte. Auch die Ballettmusik „Histoire de Pygmalion“ von Carl Heinrich Graun, die als Rarität gilt, wird aufgeführt. Diese Werke zeigen de Marchis Engagement für die Wiederbelebung nur selten gespielter Kompositionen.
In den letzten Jahren war das Festival in Innsbruck nicht nur ein Treffpunkt für Liebhaber klassischer Musik, sondern auch ein Zentrum für viele junge Talente, die an dem 2010 gegründeten „Internationalen Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti“ teilnehmen. Dieser Wettbewerb zieht Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt an und besteht aus drei Runden, wovon die letzte als öffentliches Finale ausgetragen wird.
Historische Bedeutung des Festivals
Innsbruck hat in der Geschichte der Alten Musik eine bedeutende Rolle gespielt, mit Hofmusikern wie Paul Hofhaimer und Heinrich Isaac, die das kulturelle Erbe prägten. Auch die ersten Opernaufführungen im Comedihaus, dem ersten freistehenden Theater des deutschen Sprachraums, sind Teil dieses Erbes, das die fundamentale Kraft und Schönheit der Musik feierte. Diese Tradition wurde mit der Wiederbelebung der Alten Musik Mitte des 20. Jahrhunderts fortgeführt, die durch die Gründung des ersten Ambraser Schlosskonzertes 1963 ihren Anfang nahm.
Nach de Marchis Rückzug aus der künstlerischen Leitung der Innsbrucker Festwochen im September 2023 stehen nun Eva-Maria Sens, Ottavio Dantone und Markus Lutz an der Spitze des Festivals. Sie haben die Herausforderung angenommen, die hohe Qualität und Vielfalt, die unter de Marchi etabliert wurde, fortzuführen.
Die Vorfreude auf de Marchis Aufführungen in Duisburg und die anstehenden Festwochen in Innsbruck gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Tradition der Alten Musik auch weiterhin lebendig bleibt. Die Kombination aus historischen Werken und innovativen Ansätzen wird das Publikum sowohl in Duisburg als auch in Innsbruck begeistern.