Am 17. Februar 2025 fand eine entscheidende AfD-Fraktionssitzung in Duisburg statt, die bedeutende personelle Veränderungen und politische Ambitionen offenbarte. Sascha Lensing, rund zwei Jahre Mitglied der AfD und zuvor 25 Jahre im Polizeidienst tätig, wird sein Amt als stellvertretender Fraktionsvorsitzender zum 1. März 2025 niederlegen. Lensing ist als Direktkandidat für den Bundestagswahlkreis Duisburg II nominiert, auf der NRW-Landesliste der AfD steht er auf dem 7. Platz.
Die Fraktion wählte einstimmig Alexander Schaary als neuen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Sascha Lensing drückte seine Unterstützung für Schaary aus und lobte dessen Arbeit in der Bezirksvertretung Hamborn sowie im Rat. Zudem wird Lensing als Spitzenkandidat für die AfD bei den Kommunalwahlen 2025 in Duisburg antreten, während Carsten Groß als Oberbürgermeisterkandidat nominiert wurde.
Sascha Lensings politische Agenda
Sascha Lensing äußert sich skeptisch zur aktuellen politischen Lage und beschreibt diese als „hanebüchen“. Er setzt sich für eine Erhöhung der Mittel für Polizei und Strafverfolgung ein und fordert den Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union, um zu einem nationalen Grenzschutz zurückzukehren. In der öffentlichen Wahrnehmung betont Lensing seinen Stolz auf Deutschland und stellt sich dem „patriotischen Spektrum“ seiner Partei zurecht.
Besonders kontrovers ist seine Meinung zum Klimawandel, den er als menschengemacht leugnet. Auch die Corona-Impfstrategie beurteilt er als gescheitert. Diese Positionen unterstreichen Lensings Anspruch, nicht nur als reiner Zählkandidat aufzutreten, sondern eine tatsächliche Wahlchance zu sehen. Seinen Zielsetzungen entsprechend möchte er das AfD-Erststimmenergebnis von 2017, das bei 11,5 Prozent lag, übertreffen.
Der Einfluss der AfD im deutschen Parteiensystem
Die AfD hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2013 als eine relevante politische Kraft im rechten Spektrum des deutschen Parteiensystems etabliert. Diese Entwicklung konnte durch eine Kombination aus wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Positionen sowie durch die thematische Fokussierung auf die Eurokrise erreicht werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in den Wahlen überkam die Partei insbesondere während der Flüchtlingskrise 2015 ein anwachsender Zuspruch, was sie zu drittstärkster Kraft im Bundestag bei der Wahl 2017 machte.
Jedoch ist die Parteistruktur durch innerparteiliche Konflikte, insbesondere durch rechtsextreme Unterwanderung, geprägt. Der Verfassungsschutz stuft Teile der AfD seit 2020 als „gesichert rechtsextremistisch“ ein. Trotz dieser Herausforderungen hat die AfD besonders in Ostdeutschland ein hohes Wählerpotenzial, welches durch soziale Unzufriedenheit und eine Nähe zu rechtsextremen Überzeugungen genährt wird.
In Duisburg setzt die AfD mit Carten Groß und Sascha Lensing auf Ortsansässige, die für die kommunalen Wahlen mobilisieren sollen. Sie verfolgen eine Politik, die sich stark an den Bedürfnissen der Wähler orientieren soll, die sich von bestehenden politischen Strukturen abgewendet haben. Diese strategischen Schritte zeigen, dass die AfD ihre Basis stärken und ausbauen will, während sie gleichzeitig ihre Ideologien einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren möchte.
Die Entwicklungen innerhalb der Duisburger AfD und die Ambitionen ihrer Kandidaten spiegeln eine parteipolitische Strategie wider, die auf Mobilisierung und sichtbarere Präsenz in der lokalen Politik setzt – ein Ansatz, der für die kommenden Wahlen entscheidend sein könnte.
Lokalkompass berichtet, dass …
RP Online berichtet, dass …
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