Am 11. April 2025 wird im Rahmen einer multimedialen Performance das Stück „Konstrukt für Puppe“ von A.I. Hilfrich präsentiert. Diese Veranstaltung verspricht nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Themen des Erinnerns und der Biografie und arbeitet mit Musik von Größen wie Ludwig Hirsch, Georg Kreisler und Nina Simone.
Die Handlung des Stückes entfaltet sich in einem westdeutschen Dorf der 90er Jahre. Hier begegnen sich die Kinder Ann und Ander auf einem Friedhof, wo sie einen geheimen Ort hinter der Friedhofsmauer entdecken, an dem die Namenlosen verscharrt wurden. Diese Entdeckung und die Begegnungen am mysteriösen Lichterbaum Pana-O-Keng, der sich an die Geschichten der Verstorbenen erinnert, bilden den Kern der Erzählung. Gemeinsam versammeln sich die Kinder täglich am Lichterbaum und hören dessen bewegende Geschichten.
Eine performative Auseinandersetzung
Hilfrichs biografische Fiktion ist eine kreative Kombination aus Realität und Fiktion, die sowohl Körper, Stimme als auch multimediale Elemente wie Video und Leinwand umfasst. Regie führt Christina Böckler, während Hilfrich selbst die Performance, das Puppenspiel und den Gesang übernimmt. Begleitet wird er am Keyboard von Semi Zekirov. Zu den Figuren zählen unter anderem Ann, Ander, Pana-O-Keng sowie verschiedene Puppen, die die Emotionen und Erzählungen des Stücks visuell unterstreichen.
Das Stück spiegelt nicht nur die Kindheit auf dem Land wider, sondern bietet auch ein Stimmungsbild Deutschlands in den 90er Jahren. Diese performativen Elemente machen das Erinnern zu einem zentralen Lebensinhalt, der über persönliche und kollektive Geschichten transportiert wird. Erinnerung wird hier sowohl als individuelles als auch als gemeinschaftliches Anliegen verstanden, das es zu bewahren gilt.
Erinnerungskultur im Kontext
Während „Konstrukt für Puppe“ sich mit der Einsicht in persönliche Geschichte beschäftigt, ist auch die breitere deutsche Erinnerungskultur von Bedeutung. Ein Beispiel für das Engagement in dieser Hinsicht ist der Internationale Gedenktag für die Opfer des Holocaust am 27. Januar 2025, der durch stille Gedenkveranstaltungen am Denkmal der ermordeten Juden Europas in Berlin geprägt ist. Dieses Denkmal, eingeweiht im Mai 2005, ist Teil eines umfassenden Gedächtnisses, das auch andere Gruppen umfasst, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben.
Die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte bleibt aufgrund des wachsenden Abstands zu den Ereignissen eine Herausforderung. Gleichzeitig betont die Politik die Notwendigkeit, die Erinnerungskultur aktiv zu gestalten. Gedenkstätten sollen zu Orten der Erfahrung, Erkenntnis und des Gedenkens werden, um die Begegnung mit der eigenen Geschichte zu fördern. Diese Tätigkeiten sind nicht nur wichtig, um die Vergangenheit zu bewältigen, sondern auch, um aus ihr zu lernen und Missachtung der Menschenrechte zu verurteilen.
Dies wird durch die Erinnerungsarbeit, die mit der Integration der Geflüchteten in Deutschland einhergeht, noch verstärkt. Das Bewusstsein, dass die Erinnerungskultur anpassungsfähig und sichtbar sein muss, um Wirkung zu entfalten, wird immer wichtiger.
„Konstrukt für Puppe“ steht nicht nur im Kontext einer Theateraufführung, sondern integriert diese brennenden gesellschaftlichen Themen auf innovative Weise in seine Darstellung. Hochaktuelle Fragestellungen zur Erinnerung und zur Bildung von Identität sind auch in den Diskussionen um die Zukunft der Erinnerungskultur fest verankert.
Die Reflexion über tragische und prägende historische Ereignisse, die uns alle betreffen, bleibt ein zentrales Anliegen, das an zukünftige Generationen weitergegeben werden muss, um eine aufmerksame und verantwortungsvolle Gesellschaft zu fördern.