In einer tragischen Wendung wurde heute ein obdachloser Mann tot im Innenhafen gefunden. Die Polizei, vertreten durch Carsten Heinrich von der Kripo, stuft den Vorfall zunächst als Selbstmord ein. Die Identifizierung des Opfers obliegt der „WaPo“. Doch der Fall nimmt eine dramatische Wendung, als Marcel Bautz, der beste Freund des Opfers, den Tod von Hacki nicht akzeptieren kann. Bautz vermisst seinen Freund und ist überzeugt, dass ein Verbrechen hinter dem Tod steckt. Verletzungen am Körper des Opfers deuten auf ein solches hin und lassen viele Fragen offen.
In der Gemeinschaft der Obdachlosen gibt es zwei Verdächtige, die ins Visier der Ermittler geraten sind. Joachim Watzke, ein Obdachloser, der Hackis wertvolle Uhr gestohlen haben soll, wird ebenso verdächtigt wie „Keule“, ein Junkie, mit dem Hacki früher Streit hatte. Der Fall wirft ein Licht auf die bedrohliche Realität, mit der obdachlose Menschen häufig konfrontiert sind – Gewalt und Kriminalität.
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Gewalt
Der Vorfall im Innenhafen ist kein Einzelfall. Laut einer aktuellen Untersuchung des Bundesinnenministeriums ist die Gewaltkriminalität gegen obdachlose Menschen von 2018 bis 2023 um alarmierende 36,8 % gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden 885 Gewalttaten gegen Obdachlose registriert. Dieser Anstieg wird im Kontext sozialer Krisen betrachtet, wie Saskia Gränitz, eine Forscherin zum Thema Obdachlosigkeit, erklärt. Sie betont, dass viele Betroffene aus Angst vor Repressionen nicht zur Polizei gehen und deshalb die Dunkelziffer wesentlich höher sein könnte.
Eine der Ursachen für diese Zunahme an Gewalt könnte in einer gestörten Bindung in der Kindheit liegen. Dies stellte auch Psychologe Pientka fest, der hervorhebt, dass solche Emotionen wie Wut in den Täterakten oft zu finden sind. Diese Emotionen führen zu Vorurteilen und Hate Crimes, die insbesondere Schwächere wie Obdachlose ins Visier nehmen. Ein Beispiel: Der Täter eines Mordes in Solingen bezeichnete seine Wut als „Wut auf alles“ und suchte nach einer Möglichkeit, diese auszuleben.
Der Hass auf Obdachlose und die Rolle der Gesellschaft
In der aktuellen Diskussion über Gewalt gegen Obdachlose ist auch die Rolle der sozialen Medien ein bedeutsames Thema. Die sozialen Netzwerke könnten einen Einfluss darauf haben, dass junge Menschen violentem Verhalten eher ausgesetzt sind und solches nachahmen. Gränitz verweist darauf, dass viele junge Männer, die Obdachlose angreifen, dies tun, um ihre eigene Schwäche zu kompensieren. Historische Perspektiven, wie die Verfolgung von Obdachlosen im Nationalsozialismus, helfen, diese gegenwärtigen Mängel in der Gesellschaft zu verstehen.
In der Wendezeit wuchsen viele Jugendliche ohne starke Elternfiguren auf, was zu einem Mangel an Beziehungskompetenz führte. Solche strukturellen Probleme führen nicht nur zu einer höheren Gewaltbereitschaft, sondern fordern auch ein Umdenken in der Gesellschaft hinsichtlich des Umgangs mit Obdachlosigkeit. Vorschläge zur Verbesserung sind folgerichtig: Eine Umstrukturierung von Eigentumsverhältnissen und eine Stärkung der Wohngemeinnützigkeit werden als notwendig erachtet.
Die Geschehnisse rund um den Tod von Hacki verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen obdachlose Menschen konfrontiert sind. Nicht nur das Verbrechen selbst, sondern auch die zugrunde liegenden sozialen Probleme erfordern eine kritische Betrachtung ganz in der Tradition von gesellschaftlichem wechselseitigem Verständnis und Rücksichtnahme. Die Situation erfordert Handeln, das über die Polizei hinausgeht und auch gesellschaftliche Veränderungen anstrebt.
Die Entwicklungen um die Obdachlosigkeit, insbesondere im Kontext von Gewalt und Kriminalität, zeigen, dass ein besserer Umgang mit diesen Krisen und ein Verständnis für die Ursachen unerlässlich sind. Nur so kann ein sicherer Raum für alle Mitglieder der Gesellschaft geschaffen werden.