Am 13. Februar 2025 stehen die Wahlen zum Deutschen Bundestag vor der Tür und die Vorbereitungen in Rheinland-Pfalz laufen auf Hochtouren. Rund 2,97 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Wählerinnen und Wähler haben dabei die Möglichkeit, zwischen 14 Parteien zu wählen, was einen Rückgang von sechs Parteien im Vergleich zur letzten Wahl 2021 darstellt. Zu den zur Wahl stehenden Parteien gehören die SPD, CDU, Grüne, FDP, AfD, die Freien Wähler, die Linke sowie neue politische Strömungen wie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die Tierschutzpartei. Zudem kandidieren Volt, die MLPD, Bündnis Deutschland, die ÖDP und Die Partei.
Die Bundestagswahl bringt einige Neuerungen mit sich. Die Wahlkreise werden neu nummeriert; beispielsweise wird der Wahlkreis 197 Neuwied künftig als 196 Neuwied bezeichnet. Insgesamt gibt es 15 Wahlkreise in Rheinland-Pfalz. Bei der letzten Wahl im Jahr 2021 lagen die Ergebnisse der Parteien bei den Zweitstimmen wie folgt: Die SPD erzielte 29,4%, die CDU 24,7% und die Grünen 12,6%. Auch die FDP, AfD, Freie Wähler, Linke sowie weitere Parteien sind nicht zu vernachlässigen, wie die Ergebnisse zeigen. Die SPD konnte acht Direktmandate gewinnen, während die CDU sieben errang.
Aktuelle Umfragen und Wahlprognosen
Eine aktuelle Umfrage des SWR zeigt, dass die CDU mit 33% Zustimmung die führende Partei in Rheinland-Pfalz ist, gefolgt von der SPD mit 19% und der AfD mit 18%. Die Grünen liegen bei 13%, während die FDP, die Linke und das BSW jeweils nur 4% der Stimmen auf sich vereinen können. Die Wahlprognosen geben einen spannenden Ausblick auf die bevorstehenden Wahlen, insbesondere angesichts der ungewissen Sitzverteilung, die durch die jüngste Wahlrechtsreform entstanden ist. Diese Reform führt dazu, dass die Mandate der Wahlkreissieger nun nur noch über die Zweitstimmenanteile vergeben werden.
Besonders umkämpft sind einige Wahlkreise, unter anderem Kreuznach/Birkenfeld, wo Julia Klöckner gegen Joe Weingarten antreten wird, und in Kaiserslautern kommt es zum Duell zwischen Sebastian Münzenmaier und Alexander Ulrich. Auch im Wahlkreis Neustadt/Speyer stehen Isabel Mackensen-Geis und Johannes Steininger im Wettbewerb.
Briefwahl und Wählerverhalten
Die Wahlberechtigten haben auch die Möglichkeit, Briefwahl zu beantragen. Insgesamt wird es fast 5.500 Stimmbezirke geben, wobei die genaue Anzahl noch unklar ist. Zuletzt waren es 5.033 Stimmbezirke. Der Versand der Briefwahlunterlagen ist entscheidend, da die Fristen knapp sind. DHL empfiehlt, die Briefwahlunterlagen spätestens bis zum 20. Februar 2025 abzuschicken, um eine rechtzeitige Stimmabgabe zu gewährleisten. Von den 5.483 Wahlbezirken sind 1.478 reine Briefwahlbezirke, sodass eine Vor-Ort-Abgabe der Briefwahlstimme ebenfalls möglich ist.
Die Bundestagswahl 2021 hat die politische Landschaft in Deutschland verändert, da unterschiedliche Wahlverhalten in den verschiedenen Regionen sichtbar wurden. Die Unionsparteien dominieren im Süden Deutschlands, während die SPD im Rest des Landes stark ist – außer in den südlichen Teilen Ostdeutschlands, wo die AfD führend ist. Diese regionalen Unterschiede spiegeln sich auch in den Wählerentscheidungen wider: So haben wirtschaftliche Themen die Unionswähler und Umwelt- sowie Klimaangelegenheiten die Grünen-Wähler stark beeinflusst.
Die Wahlbeteiligung lag bei der letzten Bundestagswahl bei 76,6%, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu den 76,2% im Jahr 2017 darstellt. Dieser Wert variierte stark zwischen den Wahlkreisen, mit einer Beteiligung von nur 63,3% in Duisburg II und 84,8% in München-Land. Es bleibt abzuwarten, wie deutlich sich solche Unterschiede auch bei den kommenden Wahlen zeigen werden. Die dynamischen Veränderungen in der Wählerstruktur und die steigende Relevanz neuer, kleinerer Parteien könnten die Wahlentscheidung entscheidend beeinflussen.