Im Ennepe-Ruhr-Kreis ist die Bearbeitung von Notrufen eine logistische Herausforderung, die täglich bewältigt werden muss. Die zentrale Frage „In welcher Stadt befindet sich der Notfall?“ stellt sich in der Leitstelle in Schwelm, wo 34 Disponenten tätig sind. Diese erfahrenen Fachleute leiten unverzüglich die notwendigen Maßnahmen ein, sobald ein Notruf eingeht. In Unterstützung dieser Disponenten stehen rund um die Uhr weitere sechs Mitarbeiter des Lagedienstes zur Verfügung, die für die Koordination von Einsätzen zuständig sind. Laut lokaldirekt.de umfasst der Lagedienst Fachkräfte des gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes, die in kritischen Situationen schnell und koordiniert reagieren können.
Die Notrufe, die im Jahr 2024 an die Leitstelle bearbeitet wurden, summierten sich auf erstaunliche 183.585, darunter über 78.500 Notrufe über die Notrufnummer 112. Diese hohe Zahl verdeutlicht die immense Belastung, der die Disponenten täglich ausgesetzt sind. Durchschnittlich kommen 215 Anrufe pro Tag hinzu, wobei die Anzahl je nach Tageszeit und Wetterlage variiert. Schwerpunkte der Einsätze waren 34.717 Rettungsdienstalarme, 18.334 Krankentransporte und 4.882 Brandeinsätze. Außergewöhnliche Ereignisse wie Überschwemmungen und Stürme erforderten über 4.000 zusätzliche Einsätze.
Effiziente Notrufbearbeitung und Dokumentation
Die Bearbeitung der Anrufe erfolgt mit großer Sorgfalt. Eine durchschnittliche Wartezeit bis zur Gesprächsannahme von nur acht Sekunden und eine Notrufdauer von zwei bis drei Minuten sind beeindruckende Werte. Alle Abläufe werden sekundengenau im Computersystem dokumentiert und für mindestens zehn Jahre archiviert. Dies sorgt nicht nur für eine rechtliche Sicherheit, sondern schützt auch vor nachträglichen Änderungen. Laut opendata.ruhr umfasst der Bereich der Notrufbearbeitung neben Einsätzen im Notfall auch Krankentransporte und den Katastrophenschutz im gesamten Kreisgebiet.
Die professionelle Handhabung von Notrufabfragen ist auch in anderen deutschen Städten ein wichtiges Thema geworden. In urbanen Regionen, wie in Berlin, gehen täglich durchschnittlich 2300 Notrufe ein. Diese werden gemäß dem Medical Priority Dispatch System (MPDS) oder dem Fire Priority Dispatch System (FPDS) bearbeitet. Standardisierte Notrufabfragen sind entscheidend für eine objektive Erfassung des Patientenzustands und tragen zur Verbesserung der Patientenversorgung bei, wie ncbi.nlm.nih.gov berichtet.
Ausblick auf die Zukunft der Notrufsysteme
Die zukünftige Entwicklung der Notrufsysteme sieht eine verstärkte Integration von multiprofessionellen Teams und Case Management für häufige Nutzer im Rettungsdienst vor. Die Notrufabfragen sollen dabei weiterhin im Einklang mit internationalen Standards optimiert werden. So wird empfohlen, die Zusammenarbeit zwischen Notfallrettungsleitstellen und der kassenärztlichen Vereinigung zu intensivieren, um die Effizienz und die Qualität der Einsätze zu verbessern. Ersthelfer-Apps und elektronische Schnittstellen zwischen den Leitstellen könnten zudem die Hilfszeiten weiter verkürzen.
Insgesamt zeigt der Überblick über die Einsätze im Ennepe-Ruhr-Kreis und die Entwicklungen in der Notfallrettung, wie wichtig eine gut funktionierende Leitstelle für die Sicherheit der Bevölkerung ist.